Stiche, die vor vielen Krebsarten schützen
HPV-Impfung. Die Ausweitung des kostenlosen Impfprogramms bis zum 21. Geburtstag und die Einbindung des Bundesheeres sollen künftig mehrere Hundert Krebserkrankungen jährlich verhindern
„Das ist ein fast schon historischer Schritt vorwärts“, sagt der Gynäkologe Elmar Joura von der MedUni Wien: Die HPV-Impfung wird ab Februar 2023 für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenlos sein – bisher war sie das nur bis Ende des 12. Lebensjahres. Und sie wird künftig auch bei den Stellungskommissionen aktiv beworben – geimpft wird dann aber erst beim Präsenzdienst.
Was bringt die Ausweitung des Impfprogramms?
„Grundsätzlich sollte das Ziel sein, alle Kinder in der vierten Klasse Volksschule zu impfen. Aber die Durchimpfungsrate liegt da leider immer noch unter 50 Prozent. Jetzt können wir auch besser junge Frauen beim ersten Gynäkologen-Besuch ansprechen. Und wir sind meines Wissens weltweit die Ersten, die auch das Heer einbinden“, sagt Joura, der führend an den Studien zur Zulassung des HPV-Impfstoffes beteiligt war.
Wie werden Humane Papillomaviren übertragen?
Über Haut- oder Schleimhautkontakt. Die Viren dringen über Mikroverletzungen ein. Am häufigsten ist eine Übertragung durch sexuelle Kontakte. Bei oralem Geschlechtsverkehr ist auch eine Übertragung der Viren in die Mundhöhle und den Rachenraum möglich. Selten kommt es auch zu einer Übertragung von der Mutter auf das Kind während des Geburtsvorgangs. „In einer Studie fand man aber auch bei Kindern Papillomaviren, anscheinend werden sie gelegentlich auch durch intensiveren Körperkontakt allein übertragen.“
Wie häufig sind HPV-Infektionen?
Mindestens vier von fünf Personen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit HPV an. „Ich gehe aber davon aus, dass jede
Elmar Joura Gynäkologe, HPV-Experte