Bis zu welchem Alter ist die Impfung empfohlen?
und jeder, der sexuell aktiv ist, irgendwann eine HPV-Infektion durchmacht. Vielleicht jene ausgenommen, die tatsächlich nur einen Sexualpartner hatten und der zufällig HPV-negativ war.“
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Bemerkt man Infektion? selbst eine
Nein, sie macht zunächst keine Symptome. In den allermeisten Fällen sind die Infektionen vorübergehend, das Virus ist nach 1 bis 2 Jahren nicht mehr nachweisbar. „Bei zehn Prozent der Infektionen tritt bei Ungeimpften in der Folge eine Auffälligkeit beim Abstrich, eine Krebsvorstufe oder Genitalwarzen auf. Das Risiko für Gebärmutterhalskrebs
liegt in Österreich knapp unter einem Prozent.
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Warum sollen Buben und Männer geimpft werden?
„Rund ein Drittel aller Krebserkrankungen, die eine HPVInfektion als Auslöser haben, betrifft Männer“, sagt Joura. „Etwa Penis- oder Analkarzinome, aber vor allem Rachenkarzinome, deren Häufigkeit dramatisch zunimmt.“Die Gründe dafür seien nicht eindeutig: „Veränderte Sexualpraktiken wie Oralsex sind ein Risikofaktor, aber letztlich kennen wir den Grund nicht.“Wahrscheinlich breiten sich Infektionen im Körper aus – etwa durch Schmierinfektionen: „Bei Frauen hat eine Studie
gezeigt: Jene, die im Rachen infiziert waren, waren auch am Gebärmutterhals positiv.“Generell ist die Impfung von Männern zur Unterbrechung von Infektionsketten und zur Erreichung eines Herdenschutzes wichtig. Außerdem funktioniert die Übertragung der Viren von der Frau auf den Mann deutlich besser als umgekehrt.
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„Bis zum Ende des 30. Lebensjahres ist die Impfung unbedingt empfohlen, bis zum Alter von 45 Jahren haben wir sehr positive Wirksamkeitsdaten – deshalb empfehle ich sie bis zu diesem
Alter großzügig. Auch später noch spricht nichts dagegen – aber es gibt noch keine Daten“, erklärt Joura. Bei einer frühen vollständigen Impfung (bis 12, 13 Jahre) wird das Gebärmutterhalskrebsrisiko um rund 90 Prozent reduziert, zeigen Studiendaten aus Großbritannien, Dänemark und Schweden unisono. Ähnlich hoch ist der Schutz vor Genitalwarzen (die häufigste virale, sexuell übertragbare Erkrankung). Tritt eine Krebsvorstufe bzw. bereits Krebs auf, kann durch eine Impfung knapp vor oder nach einem Eingriff das Risiko eines neuerlichen Auftretens (Rezidiv) um zwei Drittel verringert werden.