Kurier

Wie Handys unter Kälte leiden

Eisige Temperatur­en sind auch für Smartphone­s ein Problem. Damit sie im Winter trotzdem keine Schäden davontrage­n und einsatzber­eit bleiben, gibt der KURIER Tipps für die richtige Handhabung

- VON FRANZISKA BECHTOLD

Gerade war es noch halb voll, plötzlich ist das Handy aus. Wenn es draußen immer kälter wird, kann es passieren, dass sich der Akku deutlich schneller entlädt, als man es gewohnt ist. Der KURIER erklärt, warum das so ist und wie man sein Smartphone gegen die Kälte wappnet.

In Smartphone­s, aber auch Tablets und Laptops sind Lithium-Ionen-Akkus verbaut. Sie bestehen aus einer Anode und einer Kathode. Zwischen ihnen befindet sich ein Elektrolyt. Dieser sorgt dafür, dass die Elektronen zwischen den beiden Polen wandern können. Beim Entladen wandern sie von Plus nach Minus, beim Aufladen andersheru­m. Der Elektrolyt ist aber temperatur­anfällig. Desto kälter es wird, desto zäher wird es. Dann kommen auch die Lithium-Ionen schlechter hindurch. Dadurch verkürzt sich die Betriebsda­uer des Geräts und der Akku ist schneller leer. Langfristi­g wirkt sich das auch auf die Lebensdaue­r des Akkus aus. Wird er zu oft bei kalten Temperatur­en genutzt, kann sich die Kapazität schnell verringern. Zwar gefriert der Elektrolyt oft erst ab minus 25 Grad Celsius, die meisten Hersteller geben aber an, dass die Geräte nicht unter null Grad betrieben oder aufgeladen werden sollen. Die Idealtempe­ratur liegt bei den meisten Akkus bei zirka 20 Grad. Da man sein Smartphone aber auch im Winter braucht, gibt es Tipps, um mit der Kälte umzugehen.

Warm halten

Es klingt simpel, aber aus Gewohnheit passiert es schnell, dass das Handy in die Tasche oder den Rucksack wandert oder lange draußen in der Hand gehalten wird. Bei Kälte sollte man das Gerät aber möglichst nah am Körper behalten, etwa einer Innentasch­e oder Hosentasch­e.

So kühlt es nicht sofort drastisch ab. Es gibt auch eigene Taschen aus Wolle oder Neopren, die das Handy warmhalten, manchmal als „Handy-Socke“bezeichnet. Schön ist das nicht unbedingt, aber gerade dann funktional, wenn man weiß, dass das Gerät längere Zeit in der Kälte unterwegs ist.

Drastische Temperatur­wechsel meiden

Ist das Handy doch kalt geworden und man betritt einen warmen Raum, sollte man vorsichtig sein. Durch den schnellen Temperatur­wechsel kann sich im Inneren des Geräts Kondenswas­ser bilden. Wenn möglich, sollte man das Smartphone daher in einem kühleren Raum wie dem Vorzimmer liegen lassen, bis es langsam eine normale Temperatur erreicht hat. Ist das nicht möglich, sollte man das Gerät für zirka 30

Minuten ausschalte­n, Schäden zu vermeiden. um

Powerbank nur im Notfall bei Kälte anstecken

Da sich das Handy im Winter schneller entlädt, ist es naheliegen­d, eine Powerbank für Notfälle dabei zu haben (siehe rechts). Auch hier gilt aber, dass sich die Geräte durch die Kälte schneller entladen und langfristi­g an Kapazität einbüßen. Lädt man das Handy trotzdem, hat man kurzfristi­g wieder Energie – wenn es sich nicht um einen Notfall handelt, sollte man beide Geräte aber erst langsam aufwärmen lassen, bevor man sie verwendet.

Headset verwenden

Bei Kälte zu telefonier­en ist nicht nur an den Händen unangenehm, es schadet auch dem Handy, das am Ohr der frostigen Umgebungst­emperatur ausgesetzt ist. Daher bietet es sich an, Kopfhörer mit eingebaute­m Mikrofon zu nutzen. Wer darüber keine Musik in hoher Qualität hören will, bekommt ab 20 Euro ein brauchbare­s BluetoothH­eadset und das Handy kann in der Tasche bleiben.

Handschuh-Modus

Weniger dem Handy als den Fingern hilft es, dessen Berührungs­empfindlic­hkeit zu erhöhen, um es mit Handschuhe­n zu bedienen. Bei

einschalte­n

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Samsung aktiviert man „Berührungs­empfindlic­hkeit“in den Anzeige-Einstellun­gen, bei iPhones findet man es bei „Bedienungs­hilfen“unter „Tippen“und „Touch-Anpassunge­n“. Wunder sollte man sich nicht erwarten, aber um Anrufe anzunehmen reicht es aus. Spezielle Touchscree­nHandschuh­e braucht man kaum, kann sie aber selbst basteln. Dafür vernäht man leitfähige­s Garn großflächi­g innen und außen an den Fingerkupp­en der Handschuhe.

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