Überdurchschnittliche Förderungen in der Pandemie
Massiver Anstieg der Firmensubventionen
Momentum Institut. Österreich hat mit Beginn der Pandemie die Förderungen für Unternehmen massiv ausgeweitet. 2020 und 2021 seien diese, als Anteil am Bruttoinlandsprodukt gerechnet, die höchsten in der EU gewesen, schreibt das gewerkschaftsnahe Momentum Institut und beruft sich dabei auf Zahlen der EU-Datenbank Ameco.
Vor der Pandemie sei knapp ein Prozent der Wirtschaftsleistung als Förderungen an Unternehmen gegangen. 2020 und 2021 habe sich diese Unterstützung auf 15 bis 16 Mrd. Euro oder rund vier Prozent vervierfacht. Im Durchschnitt hätten die EULänder nur 1,7 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung als Unternehmensförderungen ausgegeben. Kein anderes EU-Land habe den Firmen in diesen beiden Jahren so stark unter die Arme gegriffen wie Österreich.
Heuer dürfte sich die Förderung in Österreich zwar wieder halbieren, würde aber mit 1,9 Prozent des BIP immer noch doppelt so hoch liegen wie vor Coronazeiten. Belgien, die Niederlande und Griechenland dürften heuer mehr Geld für ihre Firmen ausgeben als Österreich, aber der EU-Durchschnitt liegt mit 1,2 Prozent des BIP deutlich darunter.
„In vielen Unternehmen waren die Subventionen so hoch, dass sie nicht, wie eigentlich gedacht, extreme Verluste abfederten, sondern den Unternehmen zusätzliche Gewinne bescherten. Es kam in vielen Fällen zu einer Überförderung“, kritisiert das Momentum Institut. Dazu kämen noch geplante Unterstützungen für den Umbau der Wirtschaft auf erneuerbare Energieträger. Auf der Gegenseite seien die Körperschaftssteuer oder der Beitrag zum Familienlastenausgleichsfonds gesenkt worden, was den Beitrag der Firmen zum Staatshaushalt senke.