Kurier

Nach der Piranha-Attacke kommen Teenie-Probleme

Wednesday. Spin-off um die Tochter der „Addams Family“bei Netflix

- VON NINA OBERBUCHER KURIER.AT/ STREAMING

Mit ihrem morbiden Humor, der notorisch düsteren Laune und dem fast ausschließ­lich schwarz bestückten Kleidersch­rank wurde die „Addams Family“Kult – in den 30ern als Comic im New Yorker, später in verschiede­nen Serien- und Filmadapti­onen. Tochter Wednesday hat nun, mittlerwei­le zur Jugendlich­en herangewac­hsen, ihre eigene Netflix-Serie: „Wednesday“ist seit Mittwoch verfügbar. Tim Burton („Sweeney Todd“) führte Regie, die Idee stammt von den „Smallville“-Schöpfern Alfred Gough und Miles Millar.

Und die schicken die mürrische Protagonis­tin mit den zwei Zöpfen gleich mal ins Internat: Weil das Schwimmtea­m ihren Bruder Pugsley mobbt, hat Wednesday – zu den Klängen von Édith Piafs „Non, je ne regrette rien“– Piranhas im Schul-Pool ausgesetzt. Und für schmerzhaf­te Verletzung­en gesorgt. Also soll es für die Antiheldin an die Nevermore Academy gehen – eine Schule für Außenseite­r

und Sonderling­e, an der sich schon ihre Eltern kennengele­rnt haben. Die – gespielt von Catherine Zeta-Jones und Luis Guzmán – vertschüss­en sich nach dem Abliefern der Tochter aber mehr oder weniger aus der Serie und entlassen Wednesday in ein typisches HighSchool-Mystery-Rätsel. Es gibt die obligatori­sche

Szene, in der die neue Schülerin eine Einweisung in die unterschie­dlichen Cliquen bekommt (es gibt u. a. Werwölfe und Sirenen). Und es dauert nicht lange, bis sich zwei eher unspektaku­läre Sunnyboys um ihre Gunst bemühen. Wednesday kümmert das zum Glück nicht sonderlich – schließlic­h ist sie einem mordenden Monster auf der Spur, das im Ort sein Unwesen treibt.

Jenna Ortega („You“) ist überzeugen­d als Wednesday, die in trockener Manier ihr Umfeld verurteilt: „Filterkaff­ee ist für Leute, die sich selbst hassen“, bemerkt sie etwa. Christina Ricci, die in den 90ern selbst Wednesday spielte, ist als schrullige Lehrerin dabei. „Wednesday“funktionie­rt als klassische­s TeenieCrim­e-Abenteuer. Doch ohne den Rest der schrägen Bande fehlt der typische Charme der „Addams Family“.

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