Karl Nehammer Bundeskanzler
schlossenen Türen passieren wird, nichts weniger als ein „Greenwashing“der Kammer sei, und in Wahrheit WKO-Präsident Harald Mahrer der eigentliche Blockierer beim Thema Klimaschutzgesetz und sinnvoller CO2-Bepreisung sei. Dennoch: Niemand klebt sich fest oder störte die Veranstaltung.
Drinnen brachte Gastgeber Mahrer den Grund der Klimakonferenz auf den Punkt: „Die Frage ist, wie schaffen wir die Transformation und bleiben dabei ein erfolgreicher und wettbewerbsfähiger Wirtschaftsund Beschäftigungsstandort?“„Die Transformation kommt“, meinte auch Karlheinz Kopf, Generalsekretär der WKO und Initiator des Klimagipfels. „Idee dabei war, dass letzten Endes die
Kanzler Nehammer, Klimaministerin Gewessler, WKO-Chef Mahrer: Sind wir auf Kurs für 2030-Klimaziele?
den größten Anteil dabei schultern muss – und will. Die Frage ist jetzt: Wie?“Viele Fragezeichen also angesichts der bereits fixierten Klimaziele – die Halbierung der aktuellen Emissionen bis 2030 und „klimaneutral“bis 2040.
Klimaministerin Leonore Gewessler, die in Teilen der Wirtschaftskammer als ideologiegetriebene grüne Hardlinerin gesehen wird, bekam dennoch freundlichen Applaus. Ihr Zugang: Raus aus der Energieabhängigkeit, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden. Es stünden Rekordförderungen bereit.
Bundeskanzler Karl Nehammer forderte dann „ein Stück weit Ehrlichkeit“ein: Österreich sei im Sommer ausreichend mit heimischem Ökostrom versorgt, in den kalten Monaten seien wir aber Nutznießer der osteuropäischen Atomkraft. Und in Richtung Gewessler machte er klar, dass der Ausbau des Ökostroms nicht länger gebremst werden dürfe, wörtlich würde das „Kraftwerk vor dem Ziesel“Priorität bekommen müssen.
Ernüchternd dann das letzte Panel, in dem es um die Frage ging, ob Österreich bis 2030 auf Klimakurs sei. Nein, meinte Eco-AustriaChefin Monika Köppl-Turyna.
Ein Nein auch von Franz Maier vom Umweltdachverband und ein Nein auch vom Klimasprecher der Grünen, Lukas Hammer. Ihm fehle überhaupt das Thema Klima bei dieser WKO-Konferenz. „Die hohen Energiepreise sind derzeit für Unternehmen eine Überlebensfrage, die wir ernst nehmen. Aber die Klimakrise ist zur Überlebensfrage für alle geworden.“