Mit oder ohne Milletich? Showdown am 8. Dezember
Inseraten-Affäre: Der ÖFB-Präsident berief eine außerordentliche Präsidiumssitzung ein
Um in der InseratenAffäre um ÖFB-Präsident Gerhard Milletich Klarheit zu schaffen, hatte Vizepräsident Gerhard Götschhofer das Präsidium zu einem informellen Meeting am 2. Dezember geladen. Dieses wird nun aber nicht stattfinden. Der Grund dafür: Milletich selbst hat das Heft in die Hand genommen und eine außerordentliche Präsidiumssitzung für den 8. Dezember einberufen. In dieser soll nun endgültig geklärt werden, ob es mit dem Burgenländer als Präsident weitergeht oder nicht.
Dem Vernehmen nach wirkt sich die angespannte Situation bereits negativ auf die Geschäftsstelle des Verbandes aus. Der ÖFB ist mit
Fußball.
knapp 90 Mitarbeitern der größte Sportfachverband des Landes. Um eine Spaltung, wie es sie seit Monaten im Präsidium gibt, zu verhindern, soll noch vor Weihnachten Klarheit geschaffen werden. Auch, weil Generalsekretär Thomas Hollerer
Loyales Duo? Generalsekretär Hollerer (li.) und Milletich
und Geschäftsführer Bernhard Neuhold KURIER-Informationen zufolge kaum noch ein Wort miteinander wechseln. Wenig gesprochen wurde auch auf der internen Weihnachtsfeier des Verbandes am Freitag. Sowohl Milletich, als auch Generalsekretär Hollerer suchten nach ihrer jeweiligen Ansprache umgehend das Weite.
Mittlerweile dürften auch intern alle den Ernst der Lage und die daraus resultierenden Konsequenzen erkannt haben. Sogar Milletichs fleischgewordene Loyalität Thomas Hollerer lässt dem Vernehmen nach mit überraschenden Wortmeldungen („Ich diene nicht Milletich, sondern dem ÖFB“) aufhorchen, die möglicherweise auch seine eigene Zukunft sichern sollen.
Um den angespannten Zustand zu beenden, kommt es nun am 8. Dezember zu einem Showdown, bei dem Milletich die Vorwürfe gegen seine Person entkräften wird müssen. Der 66-jährige Verleger soll, wie vom KURIER berichtet, sein Amt dazu benutzt haben, private Inseraten-Geschäfte gemacht zu haben. Sponsoren-Vertreter, die den Umstand anonym aufgezeigt hatten, stehen nach wie vor zu ihrer Aussage, während Milletich selbst es versäumt hat, den Gegenbeweis anzutreten. Eine entsprechende Klagsankündigung wurde bisher nicht in die Tat umgesetzt.