Wanda-Konzert: Vorwurf der Behindertenfeindlichkeit
Live-Übertragung. Die österreichische Rockband Wanda sieht sich nach einer Äußerung bei einem Konzert mit Kritik konfrontiert. Die Musiker hatten am Freitag ihre Tour in Potsdam gestartet, FM4 übertrug live. In sozialen Medien kritisierten User eine bei dem Auftritt gemachte Ansage der Band.
Ein Mitschnitt des Konzerts war Stand Montagnachmittag nach wie vor auf dem Youtube-Kanal von Wanda sowie auf der FM4-Seite abrufbar. Darauf zu hören ist, wie Sänger Marco Wanda das Publikum dazu aufruft, die Radiozuhörer mit einem Begriff zu begrüßen, der als behindertenfeindlich gilt. Seine Aufforderung wiederholte er mehrmals („Lauter!“), das Publikum kam dem nach.
„Nicht mehr im Radio“
Auf Instagram fragte die Userin @undduso, die sich auf ihrem Account für Diversität und Inklusion einsetzt, wie es möglich sei, dass eine bekannte Band ihr Publikum so begrüße und damit durchkomme. Wanda trete zwar gegen Fremdenhass, Frauenhass und Sexismus auf, solle dies jedoch auch gegen Ableismus, also Behindertenfeindlichkeit, tun.
FM4 bezog unter dem Posting inzwischen Stellung: „Wir wollen natürlich nicht für diskriminierende Sprache stehen. Aus diesem Grund werden wir diese Ansage sicher nicht mehr im Radio spielen“, hieß es in dem Kommentar des öffentlich-rechtlichen Radiosenders.
Ein Statement von Wanda ist bisher – trotz zahlreicher entsprechender Forderungen auf deren Instagram-Account – ausgeblieben.
Messe. Die am Sonntag zu Ende gegangene Messe Buch Wien hat über 51.000 Besucherinnen und Besucher angelockt. Damit war das Interesse wieder größer als im Vorjahr (41.000 Besucher), als der Veranstalter angesichts der Coronapandemie auf eine 2G-Regel gesetzt hatte. Zu Gast waren von 23. bis 27. November über 470 Autorinnen und Autoren aus 28 Nationen. Die nächste Ausgabe findet von 8. bis 12. 11. 2023 statt
Sopranistin. Gabriele Lechner, Professorin an der Universität für Musik und Darstellende Kunst, starb am Montag mit 61 Jahren. Lechner, am 8. September 1961 in Wien geboren, war einst Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, der Grazer Oper und des Zürcher Opernhauses. Ihren internationalen Durchbruch hatte die Sopranistin 1986 als Einspringerin in „Un ballo in maschera“an der Seite von Luciano Pavarotti.
Neuausschreibung. Museologen und Wissenschafter fordern dazu auf, die Leitungsposition des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums (HGM) neu auszuschreiben. In einem offenen Brief wird etwa ein intransparentes Berufungsverfahren und die Auswahl von Personen, die dem Verteidigungsministerium nahestehen, angeprangert. Unter den Unterzeichnern finden sich etwa Heidemarie Uhl und Hanno Loewy.