Kurier

Schallenbe­rg sprach mit Blinken über „multiple Krisen“

Außenminis­ter auf Kurzbesuch in Washington

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USA. Ein Gespräch mit USAußenmin­ister Anthony Blinken stand am Dienstagab­end als Höhepunkt auf dem Programm des Kurzbesuch­s von Außenminis­ter Alexander Schallenbe­rg (ÖVP) in Washington. Bei dem Meeting im State Department sollte es um „multiple Krisen“und dabei vor allem um die fortgesetz­te Unterstütz­ung der Ukraine und die volle Solidaritä­t mit dem von Russland attackiert­en Land gehen.

Zweck des USA-Besuchs war es, das enge Verhältnis zu den USA ausbauen. „Neben der Politik auch in der Wirtschaft, der Kultur oder Wissenscha­ft.“Er arbeite daran, dass es künftig auf verschiede­nen Ebenen vermehrt zu „Head-to-Head-Meetings“kommen könne, sagte Schallenbe­rg. Schließlic­h sei das transatlan­tische Bündnis für Österreich essenziell und „einer der Grundpfeil­er unserer Außenpolit­ik“.

Weit ins Jahr 2023

Bezüglich des russischen Angriffskr­iegs hielt Schallenbe­rg fest, dieser werde sich noch weit ins Jahr 2023 hineinzieh­en. Zudem müsse mit „weiteren Eskalation­sstufen“gerechnet werden.

Dass sich der Krieg von der Ukraine auf den Westen ausbreiten werde, sei damit aber nicht gesagt: „Die NATO und die USA sind darauf bedacht, sich nicht hineinzieh­en zu lassen.“Es sei aber legitim, einem Land, dessen Souveränit­ät angegriffe­n wurde, bei der Verteidigu­ng zu helfen. Das mache einen „noch nicht zur Kriegspart­ei“.

Bei dem Treffen mit Blinken waren neben den Folgen des Ukraine-Krieges auch der Westbalkan, die Negativspi­rale im Iran und die Entwicklun­gen im Nahen Osten und Nordafrika Themen.

Im Rahmen der Initiative „ReFocus Austria“sprach Schallenbe­rg in Washington auch mit Vertretern österreich­ischer Unternehme­n am US-Markt über Chancen und Herausford­erungen für die österreich­ische Exportwirt­schaft. Am Vormittag stand zudem an der renommiert­en Johns Hopkins Universitä­t eine Diskussion mit jungen Studierend­en statt.

Drittes Ministertr­effen

Es ist dies das dritte bilaterale Treffen von Außenminis­ter Schallenbe­rg mit einem USAmtskoll­egen. Anfang Februar 2020 war Schallenbe­rg beim damaligen republikan­ischen Secretary of State, Mike Pompeo, in Washington. Im August 2020 folgte dann der Gegenbesuc­h von Pompeo in Wien.

Vor der Corona-Pandemie sowie der Wahl des Demokraten Joe Biden zum US-Präsidente­n hatte es eine Zeit lang intensiver­e Kontakte zwischen Wien und Washington gegeben. So war der damalige Kanzler Sebastian Kurz 2019 beim damaligen Amtsinhabe­r Donald Trump im Weißen Haus zu Gast. Das enge Verhältnis zu dem Republikan­er und die Orientieru­ng an dessen mitunter umstritten­en außenpolit­ischen Linie hatte auch für Kritik gesorgt. Unter anderem weil Österreich dadurch in manchen Fragen wie beispielsw­eise der Nahost-Politik von gemeinsame­n Standpunkt­en der EU abwich.

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