Odermatt zerkugelt sich am Ende einer perfekten Saison
Der Schweizer siegt erneut in Kranjska Gora und holt RTL-Kristall
Die Männer könnten, wenn es die Zeit erlaubt, wohl bis zum Sommer ihre Kurven um die Riesenslalomstangen ziehen. Von der Spitze wird wohl immer Marco Odermatt lachen. Dem Schweizer gelang in Kranjska Gora ein Doppelschlag, am Sonntag gewann er den zweiten Riesentorlauf vor dem Norweger Henrik Kristoffersen, der am Ende 32 Hundertstel zurücklag, und gibt sich damit vor dem letzten Rennen in Soldeu vorzeitig seine dritte Kugel.
Die im Gesamt-Weltcup und im Super-G waren bereits fix, nun ist es auch jene im Riesentorlauf. Nachdem der Norweger Aleksander Aamodt Kilde die Abfahrtswertung vorzeitig geholt hatte, ist in der Abschlusswoche in Andorra nur noch jene im Slalom vakant. Die Norweger Lucas Braathen (466 Punkte) und Henrik Kristoffersen (434) haben die besten Chancen, die Schweizer Daniel Yule (401) und theoretisch auch Ramon Zenhäusern (367) haben zumindest noch Hoffnung.
Österreicher spielen dabei keine Rolle mehr und taten es auch am Sonntag in Kranjska Gora nicht. Marco Schwarz landete als bester ÖSV-Läufer auf Platz sieben (+1,89 Sek.) und erklärte danach: „Ich würde das Wochenende als okay bilanzieren. Ich habe mich nicht auf die Bedingungen einstellen können.“
Nur drei Tore
Die anderen Österreicher schnappten ebenso zumindest frische Luft: Stefan Brennsteiner, Vierter des Vortages, schied im ersten Durchgang schon nach drei Toren aus. „Die Piste ist unruhig, aber das habe ich gewusst. Es war leider unsauber“, sagte der Salzburger nach seinem Blitz-Auftritt. Raphael Haaser wurde 13., Manuel Feller überquerte nach zuletzt vier Ausfällen in
Folge in dieser Disziplin immerhin die Ziellinie und fuhr auf Rang 19. Der mit Rückenproblemen angetretene Tiroler plagte sich aber sichtlich, wutentbrannt und wortlos verließ er danach das Zielgelände. Patrick Feurstein schafft als Tages- und Wertungs-24. die Mission Weltcupfinale. Der Vorarlberger wird einer von fünf Österreichern sein, die beim Finale im Riesentorlauf am Start stehen. Die ersten 25 der Saisonwertung sind dazu berechtigt. Roland Leitinger ist nicht dabei (gestern 29.).
Für alle Österreicher geht es in Soldeu um einen versöhnlichen Abschluss. Den braucht Marco Odermatt
nicht mehr, er kann seine Schwünge in Soldeu als überragender Athlet ziehen.
„Perfekte Saison“
„Wenn man da nicht von einer perfekten Saison sprechen kann, wann dann. Es ist alles perfekt aufgegangen“, sagt der 25-Jährige. Seine Saisonbilanz ist eine der Superlative. In 24 Weltcuprennen stand er 20-mal auf dem Podest, darunter elfmal ganz oben und dem Riesentorlauf als Paradedisziplin. Sechs der neun Riesentorläufe entschied er für sich, stand bei jedem seiner acht Antreten auf dem Stockerl und wurde jüngst Weltmeister in dieser Disziplin.