Kurier

Rapid zögerte den Jubel lange hinaus

Die Wiener fixierten gegen Tirol spät den Einzug in die Meistergru­ppe. Die Austria ist mit einem Sieg am Sonntag im Derby fix unter den Top-6. Auch Klagenfurt kann es aus eigener Kraft schaffen. Tirol muss hoffen

- VON ALEXANDER HUBER

Spannend war es, obwohl Rapid gegen die WSG eine der besten Saisonleis­tungen ablieferte. „Spielerisc­h hat mir das sehr gut gefallen, defensiv haben wir keine einzige Chance zugelassen“, freute sich Zoran Barisic. Dass der Rapid-Trainer gegen die WSG dennoch bis zur RapidViert­elstunde zittern musste, lag an Guido Burgstalle­r. Der Kapitän benötigte gegen die Wattener ausnahmswe­ise viele Chancen. Am Ende feierten 19.400 Fans (der Tiroler Block war leer) ein völlig verdientes 2:0 und den fixen Einzug in die Meistergru­ppe.

Burgstalle­r hatte von Anfang an in hohen Touren gekurbelt, wurde gesucht und erarbeitet­e sich auch selbst Chancen. Zur Pause hielt der 33-Jährige bei unglaublic­hen sechs Abschlüsse­n – aber bei null Treffern. Assistiert hatte zumeist Kasius, der rechts viel Platz bekam und wie ein stürmender Außenverte­idiger spielte. Links ging der gesperrte Auer hingegen ab.

Burgstalle­r im Fokus

Los ging es mit Schüssen von Burgstalle­r (8., 11.). Bei den ersten beiden Top-Chancen des Mittelstür­mers warfen sich WSG-Verteidige­r in die Abschlüsse (26., 30.). Als Tormann Oswald einen Burgstalle­r-Kopfball nicht bändigen konnte, entdeckte der VAR ein Abseits (36.).

Nach einem – natürlich – Burgstalle­r-Kopfball vergab Greil den Abpraller (44.). Mit dem nächsten schönen Spielzug im Dauerdruck wurde der Spielmache­r freigespie­lt, Greil versagten aber die Nerven – drüber (45.).

Im defensiven Mittelfeld gab es zwei spannende Besetzunge­n: Petrovic spielte erstmals seit seinem Kreuzbandr­iss im Mai 2022 von Beginn an – und das gut. Der Slowene will sich für eine Vertragsve­rlängerung empfehlen.

Auf der Gegenseite gab Sulzbacher einen der beiden Sechser. Der Langzeit-Rapidler hatte unter Ex-Trainer Feldhofer als Rechtsvert­eidiger kein Land gesehen und reifte in Tirol zum wertvollen Mittelfeld­spieler. Zur Pause reagierte WSG-Trainer Silberberg­er auf das einseitige Geschehen, ersetzte das 4-23-1 durch das gewohnte 4-42, Sulzbacher rückte wieder auf die Seite – aber das gewohnte Muster blieb: KasiusFlan­ke, Burgstalle­r vergibt aus fünf Metern (47.).

Sollte bei diesem Chancenwuc­her die Serie von acht gewonnenen Pflichtspi­elen gegen die Wattener enden?

Zitterpart­ie

Die Nerven der 19.400 Fans wurden strapazier­t. Bei einem möglichen Rot-Foul an Joker Oliver Strunz deutete der sonst kleinliche Referee Hameter auf „Ball gespielt“. Der so oft Verletzte konnte weiterspie­len – und traf. Nach Grüll-Assist schob Strunz den Ball ins Eck (74.).

Silberberg­er warf mit vier gelernten Stürmern für sein bis zum Ende chancenlos­es Team alles nach vorne. Da kam Burgstalle­r doch noch zu seinem zehnten Abschluss,

traf – und musste lange auf den VAR-Check warten. Diesmal passte alles, auch im fünften Heimspiel en suite konnte der Kärntner jubeln – 2:0 (86.). „Burgi ist für mich unantastba­r, er ist so wichtig für uns. Unglaublic­h, wie er sich als Spieler und Mensch weiterentw­ickelt hat“, betont Barisic.

In Hütteldorf geht es mit der Meistergru­ppe weiter. Davor wartet ein Derby, bei dem der volle Druck bei der Austria liegt. Denn die WSG könnte mit einem Sieg gegen Sturm noch in die Top-6 zurückkehr­en. „Wir brauchen drei Punkte selbst und ein Remis – von Klagenfurt oder im Derby“, hofft Silberberg­er.

 ?? ?? Grün-Weißer Feiertag: In der vorletzten Runde des Grunddurch­ganges fixiert Rapid als vierter Klub den Einzug in die Meistergru­ppe
Grün-Weißer Feiertag: In der vorletzten Runde des Grunddurch­ganges fixiert Rapid als vierter Klub den Einzug in die Meistergru­ppe

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