Keine Chance in Graz: Jetzt muss Austria im Derby zittern
Schwache Wiener unterlagen bei Sturm mit 1:3 und drücken nun nächste Woche ausgerechnet ihrem Bezwinger die Daumen
Entspannt ins Derby gehen? Nein, damit wird es nichts für die Wiener Austria. Nach dem 1:3 bei Sturm in Graz sollte die Austria nächsten Sonntag gegen Rapid noch einmal nachlegen. Oder auf ihren gestrigen Bezwinger hoffen, denn wenn die Steirer einen Punkt bei der WSG Tirol holen, sind die Wiener automatisch in der Meistergruppe. Dank der direkten Duelle liegt die Austria bei Punktegleichheit vor den Tirolern. „Aber wir können und wollen es aus eigener Kraft schaffen“, sagt Austria-Trainer Michael Wimmer. „Und mit vollem
Elan ins Derby gehen.“
Die Austria ließ Braunöder vorerst zum „Durchschnaufen“auf der Bank. Die elf Männer auf dem Spielfeld hatten vielleicht gar nicht so viel Luft, wie sie nach einem zehnminütigen faden Abtasten durchschnaufen mussten: Zunächst vergab Emegha zwei Chancen, die größte von vielen Möglichkeiten in der ersten halben Stunde hatte Sarkaria, der aus fünf Metern den Ball nicht im verwaisten Tor unterbrachte. „In dieser Phase hatten wir Beistand von oben“, gibt Wimmer zu. „Und einen starken Tormann Früchtl.“
Irgendwann muss die Kugel doch ins Tor gehen, dachte sich zumindest Emmanuel Emegha. Ein feiner Gedanke, eiskalt umgesetzt: Nach einem Prass-Pass ließ der Stürmer Martins stehen und traf zum 1:0. Doch die Austrianer schlug zwei Minuten später überraschend zurück, da zeigte Haris Tabakovic, dass er im Frühling unter Wimmer so richtig aufblühte: Der Ex-Lustenauer köpfelte beängstigend frei stehend nach einem Freistoß von Jukic zum Ausgleich ein.
Nach Seitenwechsel änderte sich an der Dramaturgie zwar nichts Grundlegendes, die Austria spielte aber etwas mehr mit. Sturm schaltete etwas zurück, wurde aber effizienter: Eine Kombination von Sarkaria und Schnegg finalisierte Emegha mit seinem zweiten Tor zur Führung (65.). Sechs Minuten später war die Partie für die Wiener gelaufen, als Ranftl nach einem Patzer von Früchtl den eingewechselten Teixeira im Strafraum legte und Manprit Sarkaria per Elfer für die Entscheidung sorgte. Wimmer: „Wir waren vor allem vor der Pause viel zu mutlos. Sturms Sieg war völlig verdient.“