Mit den Augen des Täters sehen
Sicher ist sicher: So kann man das eigene Zuhause vor Einbrechern schützen
Der größte Fehler, den man als Hausoder Wohnungsbesitzer machen kann? Professionelle Einbrecher zu unterschätzen. „Die Täter machen genauso eine Risikoanalyse wie wir von der guten Seite“, sagt Hannes Dopler, Sicherheitsberater und Sachverständiger im Burgenland. Denn sie haben klare Ziele, wenn sie einen Einbruch planen: Sie wollen ungehört, ungesehen und möglichst schnell in ein Objekt eindringen. Und oft wird es ihnen dabei unnötig leicht gemacht.
Das beginnt schon bei dem Eindruck, den ein Gebäude von außen macht.
„Ein unbeleuchtetes Gebäude, ein voller Postkasten – wenn das Äußere eines Hauses schlampig wirkt, gehen die Einbrecher auch von fehlenden Sicherheitsmaßnahmen aus“, weiß der Experte. Leichtes Spiel haben sie, wenn Fenster gekippt sind; laut Untersuchungen dauert es gerade einmal 25 bis 45 Sekunden, bis Einbrecher auf diesem Wege in ein Haus gelangen.
Kaum ein Hindernis sind außerdem einfache Terrassenoder Balkontüren. Die gute Nachricht: Diese Eingänge lassen sich ohne großen Aufwand so nachrüsten, dass sie deutlich sicherer sind. „Am besten ist es, wenn die Einbrecher gar nicht erst in ein Gebäude gelangen“, macht Dopler klar. Zudem sollten Aufstiegsmöglichkeiten, wie Leitern oder Regentonnen, entfernt werden.
Risikofaktor Internet
Denn Alarmanlagen würden erst dann anschlagen, wenn die Täter bereits im Haus sind. Und von der Illusion, dass Kamera-Attrappen abschreckend wirken, sollten sich Hausbewohner besser rasch verabschieden. Der Tipp des Experten: „Eine Runde ums eigene Haus drehen und sich fragen: Wo würde ich als Täter Schwachstellen sehen?“
Geeignete Objekte für einen Einbruch zu finden, das fällt dank des Internets nicht schwer. Soziale Medien und Luftbilder liefern alle Informationen. „Es gibt sogar Videos auf YouTube, wie man ein Fenster aufbrechen kann. Hier passiert leider viel Täterbildung“, bedauert Dopler.
Sollten die Einbrecher ins Haus gelangen, dann finden sie sich schnell zurecht. Vermeintlich geniale Verstecke für Bargeld und Wertsachen – wie Küchenladen – machen die Täter problemlos aus. „Ein Hotelsafe für Wertgegenstände ist hier besser als nichts“, konstatiert der Experte.