Der beste Rasen ist nicht gut genug
Absage von Rapid: Das ÖFB-Team darf im Juni nicht in Hütteldorf spielen
Einspruch. Das Heimspiel gegen Schweden in der EMQualifikation am 20. Juni wird im Prater stattfinden und nicht wie vom ÖFB gewünscht im Stadion von Rapid. Am Montag erreichte das Veto aus Hütteldorf den Fußball-Bund.
Kolportiert wurden im Zuge der monatelangen Gespräche zwei Gründe für eine Absage: Zum einen die Ablehnung des Block West gegenüber dem Nationalteam. Zum anderen die Geschichte über einen Einspruch der Anrainer, die beim Bau des Stadions die Zusage erhalten haben sollen, dass außer Rapid-Spielen keine weiteren Events in der Arena stattfinden.
Zwei Gründe, die den Steuerzahler vermutlich eher weniger interessieren. Der Stadionbau (Kosten: 53 Millionen Euro) wurde auch durch Fördermittel der
Stadt Wien in der Höhe von 20 Millionen ermöglicht. Der medial kolportierte Grund vom Umbau einiger VIP-Logen ist KURIER-Informationen zufolge unwahr.
Regeneration
Nun ist es ein anderer Grund geworden. In einer Aussendung von Rapid heißt es: „Ab Juni, der einzigen längeren spielfreien Zeit bis zur Winterpause, stehen zahlreiche Pflege- und Regenerationsmaßnahmen für den Rasen auf der Agenda.“Jener Rasen, der erst letzten Sommer von den Bundesligaspielern zum besten in Österreich gewählt wurde. „Der beste Rasen der Liga ist in Hütteldorf daheim“lautete der Titel einer stolzen Rapid-Aussendung vom 8. Juli 2022. Nach der Kür wurde das Grün sogar noch einmal komplett ausgetauscht – und dennoch verträgt er kommenden Juni nicht ein einziges Länderspiel?
Ein Schelm, wer denkt, der Rasen müsse als Sündenbock herhalten, weil er im Vergleich zu den eingefleischten Fans oder den Anrainern nicht Beschwerde einlegen kann. Beim ÖFB hofft man indes auf eine positive Lösung im Herbst.