Ein verrücktes Finale mit jubelnden Bayern
Meisterentscheidung. Dortmund verjuxte den Titel, weil man daheim gegen Mainz nur ein 2:2 holte. Die Bayern wiederum sicherten erst in vorletzter Minute das 2:1 in Köln und den elften Meistertitel in Folge
Dieses Meisterschaftsfinale war nichts für schwache Nerven: Bayern gewann in Köln 2:1 und feierte doch noch den Meistertitel, weil Dortmund daheim gegen Mainz völlig von der Rolle war, nur ein 2:2 holte und den Titel vor Augen herschenkte.
Wer die Zeichen richtig deutete, wusste, dass den Dortmundern Ungemach drohen würde. Zunächst gab es einen Stromausfall bei der Straßenbahn in Richtung Stadion, dann musste die Feuerwehr anrücken und in voller Montur einen Scheinwerfer aus dem Stadion entfernen, auf dem sich ein Bienenvolk niedergelassen hatte. Dennoch
Nerven lagen blank. Dortmund fand nicht zum gewohnten Spiel und verlor Stürmer Adeyemi mit einer Verletzung.
Gefühlstaumel
Nach der Pause musste man einen defensiv aufgestellten Gegner aus Mainz bespielen und wirkte dabei ideenlos, behäbig und verunsichert. Und wenn einmal eine tolle Chance kreiert wurde, dann verjuxte man sie wie Haller aus kurzer Distanz. Die Dortmunder bekamen mit Fortdauer noch einen zusätzlichen Gegner, weil die Zeit gegen sie spielte. Mittlerweile benötigte man dringend die Schützenhilfe von Köln.
Dortmund-Trainer Terzic warf alles nach vorne, ließ mit drei Angreifern stürmen. Guerreiro gelang sogar das 1:2, aber das Spiel konnten die Dortmunder nicht drehen. Und dennoch reichte es fast zum Meistertitel, da die wenig souveränen Bayern das 1:1 kassierten. Ausgerechnet von einem Österreicher. ExRapidler Dejan Ljubicic verwandelte einen Handelfmeter eiskalt (80.). Im nicht so fernen Dortmund wurde lautstark gefeiert und gezittert. Die Enttäuschung folgte auf den Fuß, denn Musiala sorgte in der 89. Minute für den Bayern-Sieg und den elften Meistertitel in Folge für den Rekordmeister. Süle gelang für Dortmund nur noch der 2:2Ausgleich. Zu wenig.
Nach dem Schlusspfiff wurde bekannt, dass sich die Bayern laut Kicker und Bild von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic trennen.
„Mir fehlen nach diesem Finale ehrlich gesagt die Worte“
Schalke steigt ab
Neben Hertha BSC Berlin muss auch Schalke 04 nach einem 2:4 in Leipzig absteigen, Stuttgart muss nach einem 1:1 daheim gegen Hoffenheim den Gang in die Relegation beschreiten. Union Berlin spielt in der Champions League, Freiburg in der Europa League, Leverkusen in der Conference League.