Amateurtheater auf großer Bühne Gastspiel 1.
Spielraum Gaspoltshofen im Landestheater
Einen besonderen Programmakzent setzt das Landestheater, indem es regelmäßig Amateurgruppen die große Bühne des Schauspielhauses überlässt. Die Auswahl trifft jeweils der Verband der Amateurtheater.
Am 24. Juni gibt der Spielraum aus Gaspoltshofen „Nora, ein Puppenheim“von Hendrik Ibsen. Zum zweiten Mal schon wird der Kulturinitiative aus dem Bezirk Grieskirchen diese Ehre zuteil. Die 3.600-Einwohner-Gemeinde Gaspoltshofen kann mit einem ebenso vielfältigen wie anspruchsvollen Kulturangebot aufwarten.
Wichtiger Beitrag
Wesentlichen Anteil daran hat die Initiative Spielraum, die rund 100 Veranstaltungen im Jahr organisiert. Das Programm ist breit angelegt, reicht vom Film über Musik und Kabarett zu Literatur. Im Sommer gibt es den „Kulturkirtag“, eine Open-Air-Veranstaltung.
„Der Spielraum leistet einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben in der Region“, lautet das Motto. Zudem gibt es einen gesellschaftspolitischen Ansatz: „Der lebendige Austausch zwischen Menschen und ihr offener Umgang miteinander ist uns ein Anliegen.“
Herz des Vereins ist das Theater, mit dem alles begann. Anfang der 1980erJahre tat sich eine Gruppe von Menschen zusammen, um ihre Liebe zum Schauspiel aktiv auszuleben.
Fünf Jahre später startete die Wiederbelebung des ehemaligen Kinos im Ort, viele freiwillige Stunden flossen in das Projekt. Im Herbst 1994 fand das erste Konzert im adaptierten Veranstaltungssaal statt.
Die Lokalität im Eigentum der Gemeinde wird vom Verein betrieben, was den Spielraum zu einer der wenigen alternativen, Kulturinitiativen im Land mit selbst verwalteter Heimstätte macht. 20 Personen schaukeln den Laden, mit mehr als 5.000 Besuchern ist die Jahresbilanz zwischen ehrenamtlichem Einsatz und Publikumsinteresse ausgeglichen.
„Ausverkauft!“heißt es stets, wenn die Theatergruppe alle zwei Jahre zu Silvester mit einer neuen Eigenproduktion aufwartet. In „Nora, ein Puppenheim“, 1879 in Kopenhagen uraufgeführt, illustriert Ibsen den Kampfeswillen und den Mut einer jungen Frau, sich nicht in gängige Gesellschaftsmuster einzufügen. Regie führt Ottilie Klinger. Sie fordert mit der Wahl anspruchsvoller Werke ihr engagiertes Ensemble heraus, ohne zu überfordern, beweist bei der Besetzung der Rollen feines Gespür – ergibt gesamt Amateurtheater auf bemerkenswertem Niveau.