Kurier

Es war einmal in Stockholm ...

Rückblick. Im Herbst 2015 schlug Österreich Schweden 4:1 und qualifizie­rte sich für die EM 2016. Vielleicht ein gutes Omen für Dienstag.

- VON ALEXANDER STRECHA

Am 8. September 2015 schrieb Österreich­s Fußballnat­ionalteam Geschichte. Das Team von Marcel Koller bezwang in Stockholm die Schweden rund um Superstar Zlaltan Ibrahimovi­c eindrucksv­oll 4:1 und qualifizie­rte sich damit fix für die Endrunde 2016 in Frankreich. Doch die ist eine andere Geschichte.

ORF-Experte Herbert Prohaska saß nach dem Spiel auf der Tribüne und sprach von der besten Länderspie­lpartie, die er in den letzten gut 20 Jahren gesehen hat. Koller und die Spieler trugen am Ende des Abends Shirts mit dem

Aufdruck: „Frankreich, wir kommen“. Lange feierte man mit den mitgereist­en Fans in der Friends Arena.

Vier Protagonis­ten von damals erinnern sich.

„Für mich war es das beste Länderspie­l, dem ich beiwohnen durfte. Von der Performanc­e der Mannschaft her und auch von mir selbst. Das Spiel ist ein Aushängesc­hild bezüglich der Emotion, der Klarheit, der Dominanz – es ist von hinten nach vorne alles rund gelaufen. Ich durfte gemeinsam mit Aleksandar Dragovic Zlatan abmontiere­n, was uns wirklich gut gelungen ist. Bis auf das Tor zum Schluss.

Es wäre wünschensw­ert, wenn diesmal Ähnliches gelingt. Ich habe ein gutes Gefühl, irgendwie geht für mich viel in eine gute Richtung. Die Auslosung in der EM-Qualifikat­ion war bisher gut, jetzt kommen drei schwere Auswärtssp­iele im Herbst, daher sollte man den Tag nicht vor dem Abend loben. Eines ist aber klar: Die Schweden haben Druck und müssen jetzt mehr agieren, das könnte uns entgegen kommen.

Ich freue mich, dass ich auf Einladung des ÖFB mit dabei sein darf in Stockholm, ich fliege mit der Mannschaft rauf und sehe das Spiel diesmal von einer anderen Perspektiv­e.“

„Das war ein super Tag, wir hatten schon den ganzen Lehrgang über eine tolle Stimmung. Die Erinnerung­en an das Spiel sind cool, wir haben gepresst, Schweden unter Druck gesetzt und gut kombiniert. Ich habe nach einem Einwurf von Flo Klein den Elfer herausgeho­lt. Dabei habe ich klassisch eingefädel­t, David Alaba hat dann verwandelt.“

„Es ist schwer einzuordne­n, ob es das beste Spiel von uns war. Von der Wichtigkei­t und der Vorfreude her schon, es war sicherlich eine der emotionals­ten Partien. Bei mir war die Familie mit, mein Bruder und meine Frau. Danach sind einige Spieler noch feiern gegangen in Stockholm, gemeinsam mit unseren Frauen.

Es war ein Abend, an dem einfach alles gepasst hat. Wir waren überlegen, David hat den Elfer geschupft, das musst du in der Situation einmal so machen. Ich habe auch in der Defensive ein paar Duelle mit Ibrahimovi­c gehabt. Für mich ist er einer der größten Spieler mit seiner provokante­n Art und dem Egozentris­chen, das einfach zu seiner Person gehört.

„Für mich war es eines der besten Spiele überhaupt. Zwei Jahre davor absolviert­en wir in der WM-Quali auch ein tolles Spiel in Stockholm, aber leider nur in der ersten Hälfte, am Ende haben wir verloren. 2015 dagegen haben wir dann 90 Minuten lang dominiert. Schade, dass wir noch spät das Tor erhalten haben, da ging meine Torsperre zu Ende. Aber ein Zlatan Ibrahimovi­c darf sie beenden. Die Schweden, das darf man nicht vergessen, hatten in dem Match auch einige Chancen, daher hatte ich einige Bälle zu halten.

Wir hatten eine Konsequenz in dem Spiel, wie man sie früher nur von den Deutschen kannte und wie sie uns später bei der EURO vielleicht etwas gefehlt hat. “

 ?? ?? Die Feier von Stockholm: Junuzovic, Alaba, Janko und Harnik bejubelten Alabas 1:0 aus einem Elfmeter
Die Feier von Stockholm: Junuzovic, Alaba, Janko und Harnik bejubelten Alabas 1:0 aus einem Elfmeter
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SEBASTIAN PRÖDL
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ZLATKO JUNUZOVIC
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FLORIAN KLEIN
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ROBERT ALMER

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