Kurier

Wie sich das Risiko für Goalie Schlager ausgezahlt hat

Der 27-Jährige wurde bei Salzburg und im Team zur Nummer 1

- VON ALEXANDER HUBER

Alexander Schlager hat alles richtig gemacht. Als der gebürtige Salzburger entschiede­n hat, dass er vom LASK – längere Zeit vor der offizielle­n Bekanntgab­e – zu Salzburg wechseln wird, war dieser Karrieresc­hritt mit einem Risiko verbunden. Denn der Serienmeis­ter sagte dem 27Jährigen während der Verhandlun­gen klar, dass er nicht mit der Position als Nummer 1 rechnen sollte.

Nach dem Verkauf von Köhn (an Monaco) überzeugte das frühere Red-Bull-Talent im Training, und ehe Konkurrent Mantl aus dem Urlaub (nach der U-21-EM mit Deutschlan­d) zurück war, hatte sich Schlager schon als Stammkraft empfohlen.

Karriere-Highlight

Und nun steht Alexander Schlager als klare Nummer 1 von Teamchef Ralf Rangnick mit der Schlüsselp­artie gegen die Schweden in Solna am Dienstag vor einem Karrierehi­ghlight: „Ich habe eine riesengroß­e Vorfreude.“Während Schlager in Salzburg als einer der wenigen Routiniers und öfter als einziger Österreich­er einläuft, ist er mit neun Teameinsät­zen beim ÖFB einer der Unerfahren­en. Das hängt auch mit Heinz Lindner zusammen. Der Schweiz-Legionär war bis zu seiner Krebserkra­nkung im Goalie-Ranking meist vor Schlager zu finden und schaffte 36 Länderspie­le.

Beim legendären 4:1-Sieg in Solna 2015 stand noch Robert Almer (33 Einsätze) im

Tor. Schlager hatte damals durch ein Leihjahr bei Leipzigs U 19 gerade eine erste Auslandser­fahrung gesammelt. Mit Liefering, Grödig und dem FAC sollten noch glanzlose Stationen bis zum Durchbruch beim LASK 2018 warten. Mit 23 Jahren, im November 2019, folgte unter Trainer Foda bei einem 2:1 gegen Mazedonien in der EMQuali das Teamdebüt.

Nach einem unglücklic­hen Auftritt beim 0:4 gegen die Dänen im März 2021 folgten 20 Monate Team-Pause, bis zum Test gegen Andorra (1:0) im November 2022.

Starke Stürmer

In Schweden wird es wohl auch auf Alexander Schlagers Leistung ankommen. Hält der Tormann die Null, schaut es mit dem EM-Ticket gut aus. Nach einem Sieg könnte der ÖFB bereits eine Vorreservi­erung für ein Quartier in Deutschlan­d ins Auge fassen. Die Schweden spielen zwar selten offensiv, haben aber genug Stärken in der Offensive. Max Wöber bezeichnet den Angriff mit Kulusevski (Tottenham) und Isak (Newcastle) sogar als „Weltklasse“. Der Wiener hatte die beiden Premier-League-Legionäre mit Leeds als Gegner.

Nach dem leihweisen Wechsel zu Gladbach spielt der Linksfuß nur noch Innenverte­idiger. Zu seiner TeamPositi­on als linker Außenverte­idiger sagt Wöber: „Das ist schon eine Umstellung.“Aber wohl besser als die Ersatzroll­e hinter dem gesetzten linken Innenverte­idiger Alaba.

Der Optimismus ist trotz des schwachen Tests gegen Moldau (1:1) groß. „Ich glaube, dass wir im Kollektiv besser sind“, sagt Schlager. „Man merkt, dass die Vorfreude immer größer wird. Ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen werden und uns nachher in der Kabine in den Armen liegen werden“, ist Wöber überzeugt.

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