Die Teamchefsuche ist für den DFB auch eine Geldfrage
Ralf Rangnick wird Österreich erhalten bleiben
Deutschland. Nach der Freistellung von Hansi Flick läuft die Suche nach einem Bundestrainer beim DFB auf Hochtouren. Dass am Dienstag im Test gegen Frankreich Sportdirektor Rudi Völler coachen wird, wird nicht zur Dauerlösung. Obwohl man bis zur Heim-EURO im Juni nur Testspiele zu bestreiten hat, wird man sich nicht viel Zeit lassen können bei der Trainersuche. Im Oktober wartet eine Nordamerika-Reise mit Tests gegen die USA und Mexiko. Selbst der größte nationale Sportfachverband der Welt kann aktuell nicht mit Geld um sich werfen. Der jüngste Finanzbericht hat eine enorm angespannte Lage aufgezeigt. Auch wegen nötiger Steuerrückstellungen betrug das Minus 33,5 Millionen Euro. Im Sommer erarbeitete der DFB einen Konsolidierungsplan, um das strukturelle Defizit von jährlich 19,5 Mio. Euro auf zumindest 4,5 Millionen zu reduzieren. Die Trennung von Flick ist nun eine zusätzliche Belastung, eine MillionenAblöse für den Nachfolger ist unwahrscheinlich. Nicht nur deshalb wird Ralf Rangnick dem ÖFB erhalten bleiben, obwohl man im DFB schon davon spricht, dass es ein Fehler war, Rangnick nach dem Ende der Ära von Jogi Löw 2021 nicht kontaktiert zu haben. Der Vertrag des 65-Jährigen beim ÖFB wird sich im Falle einer Qualifikation für die EM 2024 bis 2026 verlängern. Und das ohne Ausstiegsklausel. Rangnick antwortete am Montag in einem Interview dem ORF auf die Frage, ob er dem DFB zu Verfügung stehen würde mit: „Nein.“
Kandidaten
Bleiben Kandidaten wie
Julian Nagelsmann und
Stefan Kuntz (türkischer Verband). Nagelsmann geht mit einem hoch dotierten Vertrag bis 2026 als Bayern-Angestellter spazieren. Der Rekordmeister möchte ihn von der Payroll bekommen.
Günstiger zu haben wäre Oliver Glasner. Welch Auszeichnung, dass der Oberösterreicher von vielen deutschen Medien als ernsthafter Kandidat gehandelt wird. Doch Obacht: Auch Olympique Lyon soll aktuell die Fühler nach dem 49-Jährigen ausstrecken.