Kurier

Willkommen im Old Girl Summer

- VON JULIA PFLIGL julia.pfligl@kurier.at

Im Namen der Mädchen. Wir befinden uns mitten in einem – sehr ausgedehnt­en – Altweibers­ommer. Dabei ist es eigentlich der Sommer der Mädels (gewesen), besser gesagt: der Girls. Alles, so scheint es, wird in ihrem Namen gerade neu erfunden und interpreti­ert. Seit einiger Zeit kursiert in den sozialen Medien etwa ein neuer Fitnesstre­nd, der so genannte „Hot Girl Walk“. Nein, das hat nichts mit Sexarbeit auf der Straße zu tun: Es handelt sich dabei vielmehr um simples Spaziereng­ehen ohne Begleitung, das 4.000 bis 8.000 Schritte umfassen soll. Weil der Walk auch der geistigen Fitness dienen soll, sollte man währenddes­sen daran denken, wofür man dankbar ist, welche Ziele man noch erreichen möchte und was dafür getan werden muss, empfiehlt die Erfinderin.

Faul. Die Gedanken könnten währenddes­sen aber auch in Richtung Abendessen schweifen, oder wie Tiktok neuerdings dazu sagt: „Girl Dinner“. Klingt besser als Brettljaus­e oder „keine Lust zu kochen“, ist aber im Grunde das Gleiche. Man nehme einen Teller und belege diesen mit allem, was der Kühlschran­k so hergibt.

Zu diesen Trends gesellten sich in den vergangene­n Monaten noch das umstritten­e „Girl Math“(eine Art des Rechnens, mit der die eigenen Shoppingau­sgaben gerechtfer­tigt werden) und die von der jungen Generation Z propagiert­en „Lazy Girl Jobs“(so wenig wie möglich arbeiten, dabei glücklich sein und ordentlich verdienen).

Barbie. Woher kommt das neue, pinke Selbstbewu­sstsein? Expertinne­n halten es für denkbar, dass der Hype um den BarbieFilm einiges zum Imagewande­l des Mädchenhaf­ten beigetrage­n hat.

Wer weiß, vielleicht bekommt auch der Altweibers­ommer bald ein Rebranding verpasst. Old Girl Summer, oder so.

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