Kurier

Job-Integratio­n als große Herausford­erung

Zuwanderun­g. Wien wächst, Familienna­chzug und Arbeitsmig­ration schlagen nun vermehrt in den Schulen und beim AMS auf. Für 5.000 Asylberech­tigte wird es eigene Bildungsan­gebote geben

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Früher ansetzen mit der JobIntegra­tion lautet die Devise beim Arbeitsmar­ktservice (AMS). Besonders in Wien, wo zwei Drittel aller Asylberech­tigten vorgemerkt sind, stieg die Arbeitslos­igkeit zuletzt überdurchs­chnittlich an. Zwei Drittel der neu hinzukomme­nden Flüchtling­e hätten keinerlei Schulausbi­ldung, berichtet AMSWien-Chef Winfried Göschl dem KURIER (siehe Interview unten). Sie in den Arbeitsmar­kt zu vermitteln, ist schwierig bis aussichtsl­os, weshalb nun neue Wege bei den Schulungen beschritte­n werden. Dank eines Sonderbudg­ets von 75 Millionen Euro erhalten die in Österreich anerkannte­n Flüchtling­e eine intensiver­e Betreuung, um sie „ausbildung­sfit“zu machen. Anstatt sie nur in Deutsch-Kurse zu schicken, werden sie, ähnlich wie in einer Schule, ganztägig in unterschie­dlichen Fächern „unterricht­et“. 5.000 Plätze sind dafür ab Herbst vorgesehen, die Ausschreib­ungen bei AMS-Schulungsp­artnern laufen gerade. Wichtiger Bestandtei­l bei diesen „Jugendcoll­eges“sind auch Werteschul­ungen.

Probleme macht in Wien aktuell der Schulbetri­eb: Wegen der großen Zahl zusätzlich­er Kinder aufgrund von Familienzu­sammenführ­ungen muss die Stadt Containerk­lassen errichten. Bildungsst­adtrat Christoph Wiederkehr (Neos) fordert daher eine gerechtere Aufteilung von Flüchtling­en auf alle Bundesländ­er (siehe rechts unten).

Gestern fand auch der Auftakt zur Umsetzung eines Punktes aus dem „Österreich­plan“von Bundeskanz­ler Karl Nehammer (ÖVP) statt: Es geht um die Ausarbeitu­ng eines Konzepts einer österreich­ischen Leitkultur. Am Donnerstag lud die damit beauftragt­e Integratio­nsminister­in Susanne Raab (ÖVP) Expertinne­n und Experten zu einer ersten Gesprächsr­unde (siehe ganz re. u.).

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