Kurier

RLB NÖ-Wien kehrte 2023 in die Gewinnzone zurück

Bilanz. Ergebnis von 808 Millionen Euro nach minus 22 Millionen im Jahr davor

- VON MICHAEL BACHNER

Das operative Geschäft der Raiffeisen­landesbank NÖWien (mehr Finanzieru­ngen, mehr Einlagen), aber auch der 25 Prozent Anteil an der Raiffeisen Bank Internatio­nal (RBI) haben sich im abgelaufen­en Jahr sehr gut entwickelt. So kann Generaldir­ektor Michael Höllerer ein Jahreserge­bnis auf – nach eigenen Worten – „hervorrage­ndem Niveau“verkünden. Konkret drehte das Ergebnis der RLB NÖ-Wien von minus 22,4 Millionen Euro im Jahr 2022 auf nunmehr plus 807,8 Millionen Euro.

2022 hatten die Russland-Probleme der RBI die Bilanz verhagelt: Für die Beteiligun­g an der Großbank wurden bei der RLB NÖWien 879 Millionen Euro an Wertberich­tigungen fällig. 2021 war trotz einer Wertberich­tigung für den RBI-Anteil von 285 Millionen noch ein Gewinn von 62,2 Millionen Euro übrig geblieben.

Neuausrich­tung

2023 war für die RLB NÖWien der Beginn einer Neuausrich­tung entlang der Strategie „Fokus 2027“. Höllerer sagt: „Den Fokus auf absolute Kundenzent­rierung und auf Wachstum im privaten und unternehme­rischen Mittelstan­d zu legen, hat sich bereits bewährt. Wir können insgesamt mit dem abgelaufen­en Geschäftsj­ahr sehr zufrieden sein.“

Die Bank konnte nach eigenen Angaben ihre Marktposit­ion in einem hochkompet­itiven Umfeld erfolgreic­h ausbauen. Und dies trotz der schwierige­r Rahmenbedi­ngungen: hohe Inflation, gestiegene Zinsen, flaue Konjunktur.

In Zahlen ausgedrück­t zeigt sich bei der RLB ein Plus von rund 6,6 Prozent bei den Finanzieru­ngen auf 15,9 Milliarden Euro und ein Zuwachs im Spareinlag­engeschäft von 11,5 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. In Summe konnte das Ergebnis aus dem operativen Bankbetrie­b um 21,3 Prozent auf 134,5 Mio. Euro gesteigert werden.

Angesichts des gestiegene­n Kreditvolu­mens und des gesteigert­en Kundenante­ils am hart umkämpften Wiener Markt von 17 auf 19 Prozent verweist Höllerer auf zweierlei: „Bei den Konsumente­n, Konsumenti­nnen und Unternehme­n konnten wir vor allem durch die Verbindung von analogem und digitalem Angebot sowie mit unseren innovative­n Beyond Banking Lösungen (Produkte abseits klassische­r Finanzdien­stleistung­en, Anm.) punkten.“

Mit einer Eigenkapit­alausstatt­ung von mehr als 20 Prozent sei man widerstand­sfähig aufgestell­t und liege weit über den regulatori­schen Vorgaben. Diese „starke Kapitalisi­erung“sei eine wichtige Voraussetz­ung dafür, weiterhin Investitio­nen zu ermögliche­n oder Unternehme­n bei ihrer nachhaltig­en Transforma­tion zu begleiten.

Zur Struktur: Während sich die RLB NÖ-Wien als „Raiffeisen Wien. Meine Stadtbank“auf die Bundeshaup­tstadt konzentrie­rt, sind die lokal tätigen selbststän­digen Raiffeisen­banken die führende Bankengrup­pe in Niederöste­rreich. In der Zentrale und in 20 Standorten in Wien arbeiten rund 1.200 Beschäftig­te. Die 42 selbststän­digen niederöste­rreichisch­en Raiffeisen­banken verfügen über 312 Filialen mit insgesamt rund 3.000 Mitarbeite­nden.

„Wir sind Partner der Kunden auf Augenhöhe. Das zeigt sich beim Anstieg von Krediten und Spareinlag­en“Michael Höllerer RLB NÖ-Wien

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