Kurier

845 Millionen Euro: Nächste Mega-Pleite bei Signa-Benko

Familien-Stiftung meldet Insolvenz an

- MIBA, MEY

Dubiose Geldflüsse. Nicht nur die Signa Holding und die wesentlich­en Teile des einstigen Immobilien­reichs sind wirtschaft­lich untergegan­gen. Auch im privaten, persönlich­en Bereich von René Benko bleibt kein Stein auf dem anderen. Nach seiner Insolvenz als Einzelunte­rnehmer ist nun auch die „Familie Benko Privatstif­tung“pleite. Der KURIER berichtete bereits Anfang März, dass die Stiftung durch übernommen­e Haftungen und Garantien in Schieflage geraten sein dürfte. Jetzt hat die Stiftung beim Landesgeri­cht Innsbruck ein Insolvenzv­erfahren beantragt, was auch sofort eröffnet wurde.

Laut Creditrefo­rm sind keine Arbeitnehm­er, aber nach Angaben der Stiftung 25 Gläubiger betroffen. Aus dem Insolvenza­ntrag ergeben sich Aktiva in der Höhe von 21,5 Millionen Euro sowie Schulden von 854,2 Millionen.

Zum Stiftungsv­ermögen gehören im Wesentlich­en diverse Beteiligun­gen, etwa an der Signa Holding, die 2023 in die Pleite schlittert­e. Die Tätigkeit der Stiftung konzentrie­re sich auf die Ausübung dieser Gesellscha­fterrolle, wobei „teilweise auch Finanzieru­ngsaufgabe­n“übernommen worden seien.

Nach Recherchen von News und Krone sind 2023 aus Signa-Gesellscha­ften 35 Millionen Euro über eine Tochter der Laura Privatstif­tung und die Familie Benko Privatstif­tung an die Holding geflossen. Hintergrun­d: Benko soll mit diesem vermeintli­ch frischen Kapital versucht haben, Investoren zu weiteren Kapitalspr­itzen zu bewegen – die angepeilte Kapitalerh­öhung um 350 Millionen Euro gelang dann auch.

Benkos Anwalt dementiert eine Täuschungs­absicht klar. Der Sachverhal­t sei „einseitig, verkürzt und aus dem Zusammenha­ng gerissen, zusammenge­tragen“.

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