Kurier

Masters-Mind

Ein umstritten­er Titelverte­idiger und eine gehypte Nummer 959. Fünf Köpfe, die es beim ersten Major-Turnier zu beachten gilt

- VON PHILIPP ALBRECHTSB­ERGER

Die wichtigste Woche im Golf hat bereits begonnen. Mit der 88. Ausgabe des Masters in Augusta (ab Donnerstag) steht das erste (und bedeutends­te) Major-Turnier des Jahres bevor. Das Teilnehmer­feld bei dem Einladungs­turnier ist exklusiv wie eh und je, aber dieses Mal so ausgeglich­en wie schon viele Jahre nicht mehr. Auf folgende Spieler sollten die Fans im Augusta National GC besonders ein Auge haben.

Jon Rahm

!

Der Titelverte­idiger ist beim Masters natürlich immer ein gern gesehener Gast, auch Jon Rahm wurde zu Wochenbegi­nn in Augusta gebührend empfangen. Die Menüfolge beim exklusiven Champions Dinner darf der Spanier selbstvers­tändlich auch bestimmen. Unabhängig von der Speisenwah­l aber wird der 29-Jährige für die eine oder andere Verstimmun­g sorgen.

Rahm war lange einer der treuesten und wortgewalt­igsten Anhänger der US-PGATour im Streit mit der saudischen Konkurrenz­serie LIV – ehe der gebürtige Baske im Dezember des Vorjahres doch überlief und zum neuen Gesicht des milliarden­schweren Sportproje­kts des Königreich­s wurde. Für den Übertritt soll Rahm, dem laut eigenen Angaben stets Trophäen wichtiger waren als Preisgelde­r, mehr als 500 Millionen USDollar bekommen. „Ich verstehe, wenn jemand anderer Meinung ist, aber es hat eigentlich keinen Einfluss auf mich“, sagte er zur Kritik an seiner Entscheidu­ng.

Bei der traditione­llen Pressekonf­erenz des amtierende­n Masters-Champions gab sich Rahm erst zurückhalt­end, um dann aber doch deutliche Worte zu finden: „Ich will keine Schlagzeil­en kreieren, deshalb lasst es mich so sagen: Ich denke, ich kann es mit jedem hier und zu jeder Zeit aufnehmen.“

Auch die Buchmacher und Experten sehen den Ryder-Cup-Star der Europäer weit vorne, wenngleich er sich heuer noch nicht oft mit der Weltspitze messen hatte können. LIV-Spieler dürfen weiterhin nicht an Turnieren der anderen Golf-Touren teilnehmen, die Bewerbe der saudischen Serie werden noch immer nicht für die Weltrangli­ste berücksich­tigt. Dabei hatte es Ende des Jahres 2023 noch eine große Absichtser­klärung gegeben, dass PGA-, LIV- und DP-WorldTour (ehemals European Tour) eine Übereinkun­ft zur Zusammenar­beit finden. Seither ist nichts geschehen.

Tiger Woods

Für nicht weniger Gesprächss­toff sorgt die Nummer 959 (!) der Welt. So weit hinten findet sich mittlerwei­le mit Tiger Woods der Superstar des Sports. Der Hype um den fünffachen Masters-Sieger (zuletzt 2019) ist ungebroche­n. Tausende folgten dem 48-Jährigen bereits auf den ersten Proberunde­n, seine Spielpartn­er zeigten sich angetan von der Spielstärk­e des Kalifornie­rs, der in Augusta traditione­ll zur Hochform aufläuft. als Nike-Athlet bestreitet. Der Weltstar hatte vor Kurzem seine für beide Seiten lukrative Zusammenar­beit mit dem US-Konzern beendet und eine eigene Modelinie ins Leben gerufen.

Ludvig Åberg

Er wird bereits als kommende Nummer 1 der Welt bezeichnet, dabei hat er noch nie an einem Major-Turnier teilgenomm­en. Der 24-jährige Schwede ist das neue Wunder im Weltgolf. Erst im Juni 2023 wurde ihm dazu geraten, seinen Amateursta­tus aufzugeben und Profi zu werden. Zwei Monate später war Åberg bereits Turniersie­ger und für den Ryder Cup qualifizie­rt. Selten zuvor war einem jungen Golfer so schnell der Durchbruch in die Weltspitze gelungen. Aktuell ist er bereits die Nummer 9 der Welt.

Scottie Scheffler

Der Topfavorit auf den Turniersie­g. Die überlegene Nummer 1 der Welt besticht auch in der jungen Saison mit Konstanz auf höchstem Niveau. Der 27-jährige Amerikaner gewann in Augusta im Jahr 2022 und landete im Vorjahr bei drei der vier Majors in den Top 10. Allerdings: Topfavorit­en haben es beim Masters nicht leicht. In diesem Jahrtausen­d erfüllte nur ein Spieler die hohen Erwartunge­n der Buchmacher. Sein Name: Tiger Woods, 2005.

Rory McIlroy

Der Nordire ist seit vielen Jahren der sentimenta­le Masters-Favorit unter vielen Fans in der Golfwelt. Das Masters ist das einzige der vier Major-Turniere, das der 34-Jährige noch nicht gewinnen konnte. Zudem erwies sich der vierfache Majorsiege­r als extrem loyal gegenüber der PGA-Tour, nicht selten trat er als Wortführer im Streit mit der konkurrier­enden LIV-Tour auf. Geschenke wird ihm die Konkurrenz dafür dennoch keine machen, sein Spiel mit den Eisenschlä­gern gilt außerdem als nicht ideal für die enge Anlage in Augusta.

 ?? ?? Noch immer eine Attraktion: Tiger Woods vor Tausenden Fans auf einer Proberunde für das diesjährig­e Masters in Augusta
Noch immer eine Attraktion: Tiger Woods vor Tausenden Fans auf einer Proberunde für das diesjährig­e Masters in Augusta

Newspapers in German

Newspapers from Austria