Spionagefall: Egisto Ott bleibt weiter in U-Haft
Ermittlung läuft auf Hochtouren
Spionage. Am Karfreitag war er in seiner toskanischen Villa in Kärnten mit Verstärkung der Anti-Terroreinheit Cobra verhaftet worden. Seit Ostersonntag sitzt Egisto Ott wegen Spionageverdachts in einer Zelle der Justizanstalt Josefstadt. Und so schnell dürfte er von dort auch nicht in den Süden zurückkehren.
Am Montag wurde nun die Untersuchungshaft für den 61-Jährigen auf Beschluss einer Richterin hin verlängert. Dies bestätigte auch die Sprecherin des Landesgerichts Wien, Christina Salzborn, gegenüber dem KURIER: „Die UHaft wird wegen Verdunkelungsund Tatbegehungsgefahr fortgesetzt.“
Unterdessen soll die Auswertung der Mobiltelefone und Datenträger von Ott auf Hochtouren laufen. Ermittler erhoffen sich darauf Indizien zu finden, die weitere Beweise für das mögliche Spionagenetz von Ott, Martin Weiss und Jan Marsalek liefern könnten.
Viele Fragen stellen sich aber noch um eine weitere Person: Martin Weiss. Gegen den einstigen Vorgesetzten von Ott liegt nach wie vor kein Haftbefehl vor. Wie der 60-Jährige dabei die Justiz in der Vergangenheit narrte, wird nun Stück für Stück bekannt.
So wurde Weiss im Jänner 2021 festgenommen, weil er Marsalek bei seiner Flucht aus Österreich nach Moskau geholfen haben soll. Zwei Tage nach seiner Festnahme, am 24. Jänner 2021 wurde Weiss aber wieder auf freien Fuß gesetzt, wobei er zusicherte, für weitere Vernehmungen zur Verfügung zu stehen und allfälligen Vorladungen Folge zu leisten. Dem kam er allerdings nicht mehr nach. Vielmehr setzte er sich offenbar mit der Hilfe von Marsalek nach Dubai ab.
Doch Weiss kehrte aus Dubai sogar noch einmal nach Europa zurück. Und zwar nach Deutschland. Laut Profil war Weiss im April 2022 bei der Staatsanwaltschaft in München, offenbar ohne Wissen der österreichischen Behörden und unter Zusage freien Geleits.