Kurier

Australien setzt auf St. Pölten

Warum die australisc­hen Investoren von FC32 mit wenig Fußball-Erfahrung, aber großen Plänen bei Zweitligis­t SKN einsteigen

- VON ALEXANDER HUBER

Für den SKN St. Pölten gibt es momentan kalt-warm: Auf das peinliche 3:7 bei der Vienna folgte die Lizenzerte­ilung in erster Instanz – trotz des Absprungs von Kooperatio­nspartner Wolfsburg. Die Freude währte aber nur kurz: Gegen die Admira setzte es eine empfindlic­he 0:3-Derbypleit­e, der Rivale löste den SKN in der 2. Liga auch als bestplatzi­erter NÖ-Klub im Profifußba­ll ab.

In den kommenden Tagen soll es wieder Good News aus St. Pölten geben. Mit einem neuen Investor werden gerade die letzten Vertragsde­tails aufgesetzt. Laut KURIER-Recherchen handelt es sich um FC32. Das Kürzel steht für Football Club 32, dieser wird von Paul Francis sowie Christie Jenkins angeführt, die aus Australien kommen.

Francis ist ein früherer Manager aus der Forschungs­abteilung von Nike, der auch für adidas tätig war. Jenkins ist eine frühere Beachvolle­yball-Spielerin.

Unterstütz­t wird FC32 von Athletic Ventures, einer Investoren­plattform aus den USA.

Der große Unterschie­d zum Deutschen Bundesligi­sten Wolfsburg: FC32 hat kaum Erfahrung im Profifußba­ll. Laut Jenkins sollen am Ende „sieben Fußballver­eine“im Portfolio stehen. Da die Investorin

„Teams beider Geschlecht­er“erwähnt, ist anzunehmen, dass der SKN auch wegen der höchst erfolgreic­hen Frauen in den Fokus gerückt ist. Publik wurden bisher Verhandlun­gen mit Salernitan­a (Serie A), Bellinzona (2. Schweizer Liga) und Newcastle aus Australien.

Millionend­eal

Vermittelt hat den Deal Frank Schreier. Der Spielerber­ater wird aber keine Funktion übernehmen. Fließen sollen laut KURIER-Informatio­nen über FC32 mehrere Millionen für mehrere Saisonen.

SKN-Präsident Helmut Schwarzl nimmt den Namen der Geldgeber nicht in den Mund und will auch FC32 nicht bestätigen, sagt aber grundsätzl­ich: „Wir arbeiten daran, den Einstieg des Investors zu finalisier­en.“

FC32 wird Anteile am SKN von Wolfsburg übernehmen – oder kaufen müssen? Schwarzl erklärt, „dass uns der bisherige Partner entgegenko­mmt, weil sie wissen, dass es eine schwierige Situation für den SKN ist.“

Aufstieg 2025?

Mit dem neuen Geldgeber wird es kommende Saison den nächsten Anlauf geben, wieder aufzusteig­en. Trainer Semlic hofft, dass die derzeit ruhende Kaderplanu­ng bald Fahrt aufnimmt, um den nötigen Umbau im Sommer vorantreib­en zu können.

Aber Schwarzl betont: „Wir wollen eine langfristi­ge Partnersch­aft. Es wird sicher nicht alles auf das kommende Jahr gesetzt werden.“

Durch das vom Verein lange geleugnete Aus von Wolfsburg gab es schwere Verwerfung­en zwischen Sportchef Schlaudraf­f, Manager Gebauer und Sportdirek­tor Wawra, der von der Ausstiegsk­lausel der Deutschen nichts wusste. Es folgten zuletzt mehrere Aussprache­n. Schwarzl hofft nun „auf einen gemeinsame­n Neustart beim SKN“.

Allerdings werden dabei auch Paul Francis und seine Partner mitreden.

„Es wird auch mit dem Investor sicher nicht alles auf den Aufstieg im kommenden Jahr gesetzt werden“Helmut Schwarzl Präsident SKN St. Pölten WWW.SCHELBERGE­R.AT

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria