Kurier

AUA-Machtkampf: Das sind die Akteure

Streit um Kollektivv­ertrag. Am Donnerstag haben die Manager und die Gewerkscha­fter erneut „Gespräche auf verschiede­nen Ebenen geführt“. Der Konflikt zieht sich bereits seit Mitte Jänner

- VON K. MÖCHEL, P. DAX, D. SCHREIBER

Beim Streit um den Kollektivv­ertrag für das Bordperson­al der Austrian Airlines (3.500 Beschäftig­te) war auch am Donnerstag eine Lösung nicht in Sicht. „Es gibt Gespräche auf verschiede­nen Ebenen, aber Verhandlun­gstermin gibt es keinen“, sagte AUA-Sprecherin Sophie Matkovits zum KURIER. Diverse Gespräche bestätigte auch die Gewerkscha­ft. Am Angebot der Airline dürfte sich nichts geändert haben. Sie bietet nach 20. Verhandlun­gsrunden dem fliegenden Personal, darunter sind rund 900 Piloten, eine KV-Erhöhung von 18 Prozent an, davon acht Prozent heuer und jeweils weitere fünf Prozent für 2025 und 2026. CoPiloten sollten zusätzlich bis zu zehn Prozent mehr erhalten.

Indes wollen der Bord-Betriebsra­t und die Gewerkscha­ft Vida die Lücke zwischen den Gehältern bei der AUA und dem Mutterkonz­ern Lufthansa verkleiner­n. Laut Gewerkscha­ft verdienen die Lufthansa-Beschäftig­ten um bis zu 40 Prozent mehr. „Unterm Strich hat das AUAManagem­ent jetzt ein Angebot vorgelegt, das zwar verbessert, dafür aber zeitlich gestreckt wurde“, sagte Vida-Luftfahrt-Chef Daniel Liebhart vor einigen Tagen. „Der Unterschie­d zum bisherigen Angebot ist nur minimal. Auch werden damit die Unterbezah­lung und Ungleichbe­handlung der österreich­ischen Beschäftig­ten im deutschen LufthansaK­onzern im gleichen Ausmaß fortgesetz­t.“

Das Angebot der AUA wurde von dem gewerkscha­ftlich organisier­ten Kabinenper­sonal bei einer Abstimmung mit einer Mehrheit von 90 Prozent abgelehnt. „Entgegen aller Vernunft hat die Gewerkscha­ft Vida erneut die Belegschaf­t dazu gebracht, einen für das Unternehme­n AUA gerade noch tragbaren KV-Abschluss abzulehnen“, wetterten die Vertreter des Dachverban­ds Luftfahrt AI Austria. Je länger der KVStreit dauert, desto größer ist der Schaden für die AUA. Weitere Streiks sind nicht ausgeschlo­ssen.

90 Prozent dagegen

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