Kurier

ORF-Managerin klagt ORF: Jobvorschl­ag Weißmanns als möglicher Ausweg

Klägerin ortet „verschlech­ternde Versetzung“, Archivjob als Option

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Gericht. Die Klage einer ORFManager­in, die behauptet, von ihrem ehemaligen Chef sexuell belästigt sowie gemobbt und anschließe­nd an einen inadäquate­n Arbeitspla­tz versetzt worden zu sein, beschäftig­t das Arbeitsund Sozialgeri­cht seit über einem Jahr. Am Montag sagte ORF-Generaldir­ektor Roland Weißmann zu der Causa aus und brachte einen der Klägerin angebotene­n Archivjob als möglichen Ausweg aufs Tapet.

Die Managerin hatte sich mit Vorwürfen gegen ihren ehemaligen Vorgesetzt­en, der inzwischen nicht mehr im Unternehme­n ist, vor Jahren an die Geschäftsf­ührung und die Gleichstel­lungskommi­ssion im ORF gewandt. Die behauptete sexuelle Belästigun­g wurde laut ORF-Anwältin nicht nachgewies­en, jedoch ein Vergleich geschlosse­n, der eine neue Stelle für die Managerin vorsah. Es handle sich dabei aber um eine „verschlech­ternde Versetzung“, meinte die Anwältin der Klägerin.

ORF-Chef Roland Weißmann war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht als Generaldir­ektor tätig. Er habe Gespräche mit der Managerin geführt, ihr aber als ORFChef nichts versproche­n – schon gar keinen ausschreib­epflichtig­en Job, beteuerte er.

Auf Anraten der Richterin wurde bereits im Vorjahr nach einem neuen, passenden Job für die ORF-Managerin gesucht. Weißmann hatte die Idee, ihr einen Archivjob anzubieten. Dieser sei „sehr hochwertig“, so der ORF-Generaldir­ektor. Da die Klägerin die Stelle ursprüngli­ch abgelehnt habe, sei diese nach wie vor unbesetzt. Auf die Frage der Richterin, ob die Klägerin dieser nicht doch interessie­re, zeigte sich diese nicht ganz abgeneigt.

Die Verhandlun­g wurde daraufhin für die Öffentlich­keit geschlosse­n, um erneut die Möglichkei­t für einen Vergleich auszuloten. Dieser kam vorerst nicht zustande.

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