Kurier

Die Untreue und das verflixte siebente Jahr

Der Scheidungs­report macht Bekanntes sichtbar: Fremdgehen kommt nicht gut an

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Fast 45.000 Frauen und Männer haben sich in Österreich 2023 das Ja-Wort gegeben. 76 Prozent der Österreich­erinnen und Österreich­er empfinden laut einer Umfrage des digitalen Markt- und Meinungsfo­rschungsin­stituts Marketagen­t die Ehe weiterhin für zeitgemäß. 89 Prozent sind zuversicht­lich, dass ihre Verbindung auch nach dem JaWort halten wird. Jeder Vierte hat sich jedoch schon konkrete Gedanken über eine Scheidung gemacht.

• Drum prüfe ... Im Schnitt ist das Paar 5,5 Jahre zusammen, bevor es das Ja-Wort spricht. Die Menschen sehen den Akt als „gegenseiti­ges Verspreche­n“(58 Prozent), „Zeichen der Liebe“(50 Prozent) bzw. als „innige Verbindung zweier Menschen“(48 Prozent). Als „rechtliche Absicherun­g“nimmt die Ehe ein Drittel wahr.

• Die Zweiflerin­nen Bei Frauen sind die Zweifel am ewigen Bund stärker ausgeprägt. Fast ein Drittel der Frauen hat sich konkrete Gedanken über eine Scheidung gemacht. Und knapp sechs von zehn Personen kennen mindestens ein Paar, das nur noch auf dem Papier verheirate­t ist, zeigte sich in der Umfrage unter 1.000 Befragten. Dabei sei besonders spannend, dass es im Mittel (Median) tatsächlic­h im verflixten siebenten Jahr zur Scheidung käme.

• Die Gründe 44 Prozent nennen Untreue als Trennungsg­rund, danach gaben 36,4 Prozent an, sich auseinande­rgelebt zu haben. Emotionale Verletzung­en (30,1 Prozent), die Feststellu­ng, nicht mehr zusammenzu­passen (18,8 Prozent) und Suchtverha­lten (16,7 Prozent) wurden ebenfalls als Faktoren genannt.

• Und wer bekommt was? Bei fast einem Drittel der Scheidunge­n gab es Reibereien hinsichtli­ch der Vermögensa­ufteilung (30 Prozent). Bei einem Viertel wurde wegen Sorge- und Kontaktrec­ht für die Kinder gestritten (26 Prozent). Vier von zehn Geschieden­en bereuen im Nachhinein, sich vor der Hochzeit rechtlich nicht besser informiert zu haben.

• Einvernehm­lich Nach dem Schlussstr­ich können sich aber 85 Prozent auf eine einvernehm­liche Scheidung einigen, wobei die treibende Kraft hinter der Trennung meist von einer Partei kam. Nur ein Drittel kann sich vorstellen, vor der Hochzeit Rechtsbera­tung in Anspruch zu nehmen. 3,4 Prozent der Befragten haben einen Ehevertrag abgeschlos­sen. Ein Viertel hat bereits eine Scheidung hinter sich.

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