Stephansdom-Anschlag: Spur zu einem Stromkasten
Grabungen im Wald blieben erfolglos
Die Bilder sind verschwommen, Gesichter kann man darauf nicht erkennen. Doch die Staatsschützer sind sich sicher: Es könnte sich um Terroristen in Zusammenhang mit einem möglichen geplanten Anschlag auf den Wiener Stephansdom handeln.
Taschen-Übergabe
Die Bilder wurden bei einem Stromzählerkasten in einer wenig bewohnten Gegend in Wien-Simmering aufgenommen. Koordinaten, die auf dem Handy eines Beschuldigten gefunden wurden, führten die Ermittler dorthin. Und tatsächlich betrat am 18. April gegen 22.36 Uhr eine männliche Person den Ort. Der Mann stellte ein Paket ab, hob zwei schwere, dunkle Taschen heraus und stellte sie auf den Boden. Danach dürfte er eine Handynachricht verschickt haben, ehe er zwei Minuten später den Ort auch schon wieder verließ.
Nur zwei Minuten später erschien ein anderer Mann, steuerte direkt auf die Taschen zu und verließ mit ihnen den Ort. Was in diesen Taschen war, ist unklar. Ebenso, wer die Männer waren. Der Ort könnte als sogenannter „toter Briefkasten“für Waffendepots genützt worden sein. Eine derartige Vorgangsweise hatte die Terrororganisation ISKP schon vor einem Anschlag in der Türkei gewählt; die Verdächtigen in Wien sollen derselben Gruppierung angehören.
Eine weitere Spur zerschlug sich allerdings – der KURIER berichtete zuerst. Denn weitere Koordinaten, die in abgelegene Waldstücke in Sieghartskirchen und Hinterbrühl führten, wurden mit Baggern durchsucht. Vermutet wurde, dass hier Waffen oder Sprengmittel vergraben worden sein könnten. Doch entsprechende Suchen bestätigten diesen Verdacht nicht.