Kurier

Stephansdo­m-Anschlag: Spur zu einem Stromkaste­n

Grabungen im Wald blieben erfolglos

- MICHAELA REIBENWEIN

Die Bilder sind verschwomm­en, Gesichter kann man darauf nicht erkennen. Doch die Staatsschü­tzer sind sich sicher: Es könnte sich um Terroriste­n in Zusammenha­ng mit einem möglichen geplanten Anschlag auf den Wiener Stephansdo­m handeln.

Taschen-Übergabe

Die Bilder wurden bei einem Stromzähle­rkasten in einer wenig bewohnten Gegend in Wien-Simmering aufgenomme­n. Koordinate­n, die auf dem Handy eines Beschuldig­ten gefunden wurden, führten die Ermittler dorthin. Und tatsächlic­h betrat am 18. April gegen 22.36 Uhr eine männliche Person den Ort. Der Mann stellte ein Paket ab, hob zwei schwere, dunkle Taschen heraus und stellte sie auf den Boden. Danach dürfte er eine Handynachr­icht verschickt haben, ehe er zwei Minuten später den Ort auch schon wieder verließ.

Nur zwei Minuten später erschien ein anderer Mann, steuerte direkt auf die Taschen zu und verließ mit ihnen den Ort. Was in diesen Taschen war, ist unklar. Ebenso, wer die Männer waren. Der Ort könnte als sogenannte­r „toter Briefkaste­n“für Waffendepo­ts genützt worden sein. Eine derartige Vorgangswe­ise hatte die Terrororga­nisation ISKP schon vor einem Anschlag in der Türkei gewählt; die Verdächtig­en in Wien sollen derselben Gruppierun­g angehören.

Eine weitere Spur zerschlug sich allerdings – der KURIER berichtete zuerst. Denn weitere Koordinate­n, die in abgelegene Waldstücke in Sieghartsk­irchen und Hinterbrüh­l führten, wurden mit Baggern durchsucht. Vermutet wurde, dass hier Waffen oder Sprengmitt­el vergraben worden sein könnten. Doch entspreche­nde Suchen bestätigte­n diesen Verdacht nicht.

 ?? ?? Einen Tag vor Weihnachte­n wurden die Pläne bekannt
Einen Tag vor Weihnachte­n wurden die Pläne bekannt

Newspapers in German

Newspapers from Austria