WER DIE PYRAMIDE DER NEUZEIT BAUT
Ein Büro aus Irland ist für das Gebäude verantwortlich, das Innenleben des Grand Egyptian Museum haben Deutsche konzipiert
Ein Architektur-büro aus Irland ist für das Gebäude verantwortlich, das Innenleben des Grand Egyptian Museums haben Deutsche konzipiert.
Eine gute Ausstellung ist wie ein guter Film: Sie muss eine Geschichte erzählen – Prolog, Spannungsbogen, emotionales Highlight und Epilog gehören zur Dramaturgie dazu, weiſs Shirin Frangoul-brückner. Die Architektin und Geschäftsführerin des Atelier Brückner in Stuttgart hat zwar noch kein Drehbuch für einen Blockbuster geschrieben, dafür an einem Konzept gefeilt, das es in sich hat: die Ausstellungsräume des Grand Egyptian Museum (GEM). Immerhin müssen 40.000 Quadratmeter für etwa 15.000 Besucher täglich publikumsgerecht gestaltet werden. Mit groſsen Projekten sind die deutschen Architekten vertraut, da wäre etwa das BMW Museum in München oder das Besucherzentrum des Europäischen Parlaments in Brüssel, ebenso wie acht archäologische Museen. Man habe oft mit Exponaten wie Faustkeilen, Knochenfunden oder Gefäſsen zu tun, „die teils zerstört sind und für sich erst einmal keine Geschichte erzählen“. Diese herauszuarbeiten, ist eine Herausforderung, sagt die Architektin – auch bei ihrem neuen Projekt. Exponate wie Vasen oder Schreine sollen dort die Stars sein.
3-D-MODELLE. Am Anfang waren sie es noch auf Papier und Pappe. Brückners Team, das sich gegen mehr als 20 Bewerber durchsetzte, musste zuerst alles als 3-D-modell im Maſsstab 1:100 bauen. Danach wurde koloriert und in groſse Koffer gepackt. Damit flog das Team zu den Meetings nach Kairo – in der sechsmonatigen Anfangsphase alle drei Wochen. Dort sah Frangoulbrückner erstmals das alte Ägyptische Museum im Stadtzentrum und fühlte sich 50 Jahre zurückversetzt. „Dort ist die Zeit stehen geblieben. Es hat die weltweit renommierteste Sammlung an ägyptologischen Exponaten, die in einfachen historischen Vitrinen ste-