VOLL SCHÖPFERGEIST
Die Elbphilharmonie in Hamburg, das Guggenheim Museum in Bilbao oder die Postsparkasse in Wien: Wir alle kennen diese architektonischen Meister leistungen, sind vielleicht schon an ihnen vorbeigegangen, haben sie betreten oder zumindest auf Bildern bewundert. Über ihre Entstehungsgeschichte wissen wir oft schon nicht mehr so viel. Und über die Architekten, die hinter den Gebäuden stecken, noch weniger. Ja, wir kennen vielleicht ihre namen, aber was sie antreibt, was ihre Idee und ihr Anspruch an die Architektur ist, entzieht sich in den meisten Fällen unserer Kenntnis. Dabei werden die meisten von ihnen mit dem Begriffstar-architekt geadelt. Das Wort kam übrigens in den 1990er-jahren auf, genau in der Zeit, in der Mannequins plötzlich zu Super- models wurden. Im Gegensatz zu Linda Evangelista, Naomi Campbell oder Eva Padberg mögen Norman Foster, Rem Koohlhaas oder Daniel Libeskind den ihnen verliehenen Titel nicht so gerne. Sie sehen sich schlicht und einfach als architekten–und dass sich ihre Gebäude über andere erheben, ist schlicht und einfach ihrem Genie zu verdanken. Wir wollten in diesem Magazin die Menschen, deren in Stein gemeißelte oder in Beton gegossene Ideen, die moderne Architektur in neue Bahnen lenkten, vorstellen. Wieschwierigdas werden sollte, zeigte gleich unsere erste Red akt ions sitzung. Heiße Diskussionen entbrannten, welche Architekten unbedingt im Magazin Platz finden sollten und welche wir weglassen könnten. Dann endlich der Konsens – und 17 Planer und Vordenker standen fest. Ja, manchmal ist es für uns Journalisten gar nicht so einfach, mit nur 128 Seiten auszukommen. Ihnen aber sollen das vorliegende Magazin viel Lesegenuss bringen und Spaß bereiten. Ihre Anja Gerevini
„Die Stimmung, die von der Baukunst ausgeht, kommt dem Effekt der Musik nahe“, schrieb Johann Wolfgang von Goethe. Tatsächlich können uns Gebäude genauso berühren. Wir zeigen Ihnen, welche Architekten Emotionen in die Baukunst bringen.