HADIDS SPUREN IN ÖSTERREICH
Für ihre Österreich- Projekte wurde sie nicht nur bewundert, sondern auch ausgezeichnet. Hadid erhielt den Staatspreis für Architektur und das österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.
Zaha Hadid war der Inbegriff einer Weltbürgerin. Obwohl sie London als ihre Wahlheimat betrachtete, war sie rund um den Globus zu Hause und hinterließ überall ihre Spuren, so auch in Österreich. Alles begann 2000 mit einer Professur am Institut für Architektur an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Dort lehrte sie bis 2015 und leitete auch das sogenannte „ studio hadid, vienna“. 2005 wurde in Wien das „ Zaha- Hadid- Haus“an der Spittelauer Lände fertiggestellt, allerdings hagelte es dafür Kritik. Im Vergleich zu den vielversprechenden Plänen der Pritzkerpreisträgerin wurden zentrale Elemente und damit auch das Erscheinungsbild des Gebäudes dermaßen verändert, dass sich Hadid später sogar selbst davon distanzierte. Internationale Anerkennung brachte ihr hingegen das Library and Learning Center am Campus WU im Prater. Neben seinem unübersehbaren äußeren Erscheinungsbild, das von zwei sich überlagernden Baukörpern geprägt ist, fasziniert vor allem das futuristische Innere der Bibliothek. Ganz im Stil von Hadid besticht es durch seine Kurven und Formen sowie seine Helligkeit. Auch außerhalb Wiens verewigte sich die „ Grande Dame der Architektur“. 2003 wurde die Bergiselschanze in Innsbruck fertiggestellt, die sich mittlerweile zu einem weltbekannten Wahrzeichen der Stadt entwickelt hat. Drei Jahre später wurde dort auch die Hungerburgbahn neu eröffnet.
Für Aufsehen sorgte ein Projekt in Graz: Als in der Innenstadt das ehemalige „ Kommod“- Haus abgerissen werden musste, wurde 2019 das „ Argos“eröffnet. Die Fassade des Appartement- Komplexes, die aus gegossenen, glasfaserverstärkten Kunststoffteilen gefertigt wurde, erinnert an riesige Augen. Als besonders herausfordernd galten die rahmenlosen Fenster.