Reich mit Raten
Mit Fondssparplänen investieren
» Das Prinzip eines Fondssparplanes ist einfach: Ein Anleger kauft monatlich Fondsanteile mit einem konstanten Betrag, zum beispiel 50 euro, und lässt so bequem das Vermögen anwachsen. Dieses Prinzip hilft sogar, von einem Kursrutsch zu profitieren. Wenn der Preis für einen Fondsanteil fällt,w erden für die50euromehranteile gekauft. Im rückblick nach einigen jahren sind dann ausgerechnet die Monate von Börsenkrisen die profitabelsten. Einzige Voraussetzung: Irgendwann müssen die Kurse wieder steigen. In derpraxis hat diese Methode durchaus Erfolg. Laut Zahlen des deutschen Fondsverbandes BVI hat ein Sparer, der in den vergangenen zehn Jahren monatlich 100 Euro, also insgesamt 12.000 Euro, in einen Weltaktienfonds anlegte, heute im Durchschnitt 18.046 Euroamdepot. Das entspricht einer durchschnittlichen Rendite auf das eingesetzte Kapital von 7,9 Prozent. Der B VI hat sogar 35 Jahre zurückgerechnet und kommt dabei au feine mittlere rendite von 6,6 Prozent.
SPARPLÄNE.
Mit Glück und Mut zum Risiko kann es deutlich mehr werden. Werzumbeispiel imnovember 2008, also mitten in der Finanzkrise, »
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mit 100 Euro Rate den Aktienfonds Espa Stock Biotec gekauft hat, besitzt heute über 30.000 Euro, das entspricht mehr als 17 prozent jahres rendite. Wie die grafik der Entwicklung dieses Sparplanes zeigt, ist imanfang eine ziemlichkonstant steigendelinie zu sehen, der Börsencrash 2008/2009 ist kaum sichtbar. Erst nach etwa fünf Jahren kommt es zu größeren Wertschwankungen, weil dann der bestand ein viel höheres Gewicht als die Neueinzahlungen aufweist. Das heißt: Sparpläne sind ideal in einer Situation wie heute, in der ein Aufschwung schon lange anhält und die Wahrscheinlichkeit einer Kurs korrektur steigt. Sie sind auch gut geeignet, risikoreiche Fondssegmente wietechnologie- oder Schwellenländer-aktien mit einem gewissen Stabilisator zu erwerben. Auch wennbiote ch aktien die extremenrenditenwohlnichtwiederholen können, bleibt Espa-stock-biotec-fondsmanager Harald Kober optimistisch: „Es sind weiterhin viele innovative Medikamente von BiotechFirmenzuerwarten. Icherwartenicht, dass die klassischen ph arma unternehmend a mithalten können .“
BREITE PRODUKTPALETTE.
Die meisten Banken bieten Sparpläne nur auf hauseigene Produkte an. Wer aus einer breiten Auswahl in- und ausländischer Häuser wählen möchte, sollte zu eineronlinebank gehen. Hierwird zudem der Ausgabeaufschlag reduziert. Das breiteste Angebot hat die Hellobankmit über1000in- undausländischen Produkte vom dynamischen Aktienfonds bis zum konserva- tiven anleihen fonds persparpl an. Die Mindestrate beträgt 50 Euro im Monat oder im Vierteljahr. Es gibt einen Rabatt von 40 prozent auf den ausgabeaufschlag, zusätzlich entfällt bei Fonds die Depotgebühr. Außerdem kann man bei der Hellobank auch Investmentpläne auf Etf-indexfonds, Zertifikate und auch direkt auf alle ATX- und Dax-aktien abschließen. Die bankdirekt.at hat über 300 Fonds im Angebot. Sektoreigene Keplerund Raiffeisenfonds werden mit 45 Prozentra bat tiert,Fre md fonds mit 35 Prozent. Dieingofferiert 107 Fonds mit 50 prozent rabatt. Der neue konkurrentdadat bietet 89 Fonds mit 60 Prozentrabattan, dazuauchplänefür ET Fund Aktien. Besondere Spezialität sind sparpläne für physisches gold. Dadat-chef Ernst Huber: „Wenn genug Geld für einen 10-Gramm-barren angespart wurde, wird dieser gekauft und in einen Safe gelegt. Auf Wunsch können die Barren auch ausgefolgt werden.“Bei der Easybank sind rund 60 fonds mit 50 prozent rabattansparbar, allerdings sind dies nur Fonds des Produktpartners Amundi. Eine weitere Möglichkeit, Fonds in Raten zu erwerben, ist der Abschluss einer fonds gebundenen Lebensversicherung. Ein großer Unterschied zu Bankprodukten ist die Besteuerung: Wie bei jeder Lebensversicherung bleiben Gewinne von der KEST verschont, dafür wird jede Einzahlung vorab mit vier prozent versi ch erungs- steuer belastet. Je länger die Polizze läuft und desto höhere Renditen die Fonds erzielen, desto günstiger fällt die Besteuerung gegenüber Fondssparplänen bei banken aus. Ein weiteres Merkmal vieler Lebensversicherungen ist die hohe Kostenbelastung am anfang, weil die gesamte vermittlungsprovision in den ersten fünf Jahren fällig wird. Es gibt aber auch neuere Tarif modelle, bei denen die Vermittlungsprovision laufend von jeder Rate abgezogen wird. Inder praxis bedeutet da seine ähnliche kostenstruktur wie bei fonds sparplänen. Ein pluspunkt dieser laufenden Provision ist, dass im anfang mehr geld in fonds investiert wird. Außerdem ist nur ein Teil der Provision bei einem vorzeitigen Ausstieg verloren. Ein Beispiel für einen Tarifmit laufender Provision ist der„clevestofondssparplan“derhelvetia Versicherung mit rund 200 Fonds zur Auswahl. Bei der Wiener Städtischen heißt der Tarif „Performance Plan“und bietet 125 Fonds. Wiener-städtische vorstand manfred Rapf:„e in vorteil der fonds polizze ist, dass der Austausch von Fonds kostenlos möglich ist, es fallen dann anders als bei einem Direktinvestment bei Banken keine weiteren Ausgabeaufschläge an .“– MARTIN KWAUKA