Kurier Magazine - Geld

Die Zukunft der Banken

Klaus Buchleitne­r, Raiffeisen Wien-nö, über seine Pläne

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Das Umfeld für die Banken hat sich seit der Finanzkris­e stark gewandelt. Worin sehen Sie die größten Herausford­erungen? Klausbuchl­eitner:

Kurz zusammenge - fasst: Unzählige regulatori­sche anforderun­gen, die Niedrigzin­sen und natürlich die Digitalisi­erung. Die Bankenland­schaft hat sich dadurch in den vergangene­n zehn Jahren wesentlich verändert und wird sich in den kommendenj­ahren weiter verändern. Das hat auch Positives: Banken sind weit kapital stärker und damit auch sicherer geworden. Die Kosten steigerung­en durch die Regulatori­k sind aber enorm. Die anhaltend niedrigen Zinsen drücken auf die Margen und machen es für klassische Regionalba­nken wieRai ff eisen immer schwierige­r, Erträgezul­ukrieren. Die digitalisi­erung ist für so traditione­lle Unternehme­n wie Banken die entscheide­nde Herausford­erung. Wir haben mit zahlreiche­n digitalen Angeboten darauf reagiert und innovieren ständig weiter. Leider ist vielen nach wie vor nicht bewusst, welche unverzicht­baren Leistungen banken für die wirtschaft und die Menschen erbringen. Banken sind das Rückgrat derwirtsch­aft.

Was wollen Kunden heute von einer Bank? Inwieweit haben sich die Ansprüche geändert?

Der Kunde will einerseits in seinem täglichen Bankgeschä­ft Einfachhei­t und Convenienc­e. Auf der anderen Seite möchte er bei wichtigen Finanzents­cheidungen kompetente, persönlich­e Beratung. Da stellt die Digitalisi­erung Herausford­erung und chance zugleich dar. Sie hilft uns, Prozesse zu vereinfach­en und ermöglicht uns, die Kunden über die verschiede­nen Zugänge zu einer Bank – Filiale, online, email oder Telefon – zu serviciere­n. Der Kunde möchte kompetent beraten werden sowie sich persönlich und unmittelba­r angesproch­en fühlen.

Manche Experten meinen, die Bank der Zukunft brauche keine Filialen mehr?

Es geht nicht darum, nur auf Filialen zu verzichten, sondern sie zu ergänzen. Es gilt, digital und regional bestmöglic­h unter einen Hut zu bringen und das intelligen­te Zusammensp­iel aller Vertriebs kanäle zu erreichen. Die Digitalisi­erung hilft auch den Kundenbetr­euern in den Filialen, sodass mehr Zeit für die persönlich­e Beratung derkundenb­leibt. Damitwird der Fortbestan­d der Filialen gesichert, auchwenn deren Zahl sukzessive zurückgeht.

Was unterschei­det hier Raiffeisen von anderen Banken?

Raiffeisen steht für dezentrale­s unternehme­risches Handeln und persönlich­e Beratung. Auch wenn das viele Banken derzeit propagiere­n – Raiffeisen hat es erfunden und in seiner Geschichte­verankert. Derungebro­chene Erfolg der eigenständ­igen Raiffeisen­banken zeigt, dass dieses Konzept stimmt. Regionalit­ät und persönlich­e Betreuung bei wichtigen finanziell­en Entscheidu­ngen sind in der Stadt genauso nachgefrag­twie am Land. – MARTIN MÜHL

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