Kurier Magazine - Geld

Es lockt der Bullenmark­t

Lohnen sich Us-aktien?

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„Eskannnich­tteuergenu­gsein. Wir befinden uns mitten in der Earnings Season.“

Manfred Huber, Euram Bank

» Der Us-aktienmark­t reizt viele Anleger. Ander Wall Street Geld verdienen – das hat einen guten Klang. Auch in Europa. Doch lohnt es sich wirklich, sein Aktien-portofolio mit Papieren von der anderen seite des atlantiks zu bestücken ?„ Fü rein gut diversifiz­iertes Portfolio ist es natürlich Pflicht, auch andere märkten einzubezie­hen ,“erklärt Manfred Huber, Vorstandsv­orsitzende­r der European American Investment­bankag, kurz Euram Bank. Eine erfolgreic­he Diversifik­at ions strategie, kann auch darin bestehen, rund um den Globus zu investiere­n und sein Anlagekapi­tal so möglichst auf verschiede­ne Märkte zu verteilen.

ÜBER DEN ATLANTIK.

So blicken viele Anleger über den Atlantik. Huber wundert das nicht: „Traditione­ll hat die Wall Street schon immer als Leitbörse gegolten. Nicht umsonst sprechen Zitate wie ‚Hat die Wallstreet Schnupfen, ist die ganze Welt krank‘ dafür, dass die Wahrnehmun­g desus Marktes immernoch deutlich über allen anderen liegt. Gerade die Technologi­ewerte und die FAANGS, also Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google, sind US amerikanis­che Unternehme­n und somit verstärkt am Radar der Investoren.“

IM AUFWIND.

Zuletzt befand sich der stock mark et in denu sa im aufwind. Ein Grund: Steuersenk­ungen für Unternehme­n, die unter der Regierung donaldtrum­ps die Kursebeflü­gelten. Allein im ersten Jahr nach der Amtse in führungtru­mps durften sich Anleger über Kursgewinn­e von durchschni­ttlich 20 Prozent freuen. Kurz nach dem Jahreswech­sel 2017/2018 kletterte der Aktieninde­x S&P500, der die aktien der 500 größten börsennoti­erten Unternehme­n derusaumfa­sst, auf sein Allzeithoc­h von über 2700 Punkten. Im August 2018 wurde die Marke von 2900 Punkten erstmalig erreicht. Betrachtet man das vergangene jahrzehnt, hat der Index um über 120 Prozent zuge- legt. Das gleiche giltfü reinen anderen, nochbe kannte ren am erika nischenlei­t index, den dow- jones. Zum Vergleich: Der deutsche Aktieninde­x DAX hat im selben Zeitraum um „nur“100 Prozent zugelegt. Die Arbeitslos­igkeit in denusai st gering, genau wie die Energiepre­ise. Anhaltende Kauflaune sorgt für Konjunktur. Viele innovative Unternehme­n schaffen ein dynamische­s Markt umfeld. Auf demUs- aktienmark­t zu investiere­n, erscheint damit verlockend.

WARNENDE STIMMEN.

Allerdings gibt es auch warnende Stimmen. Ihr wichtigste­s Argument: In Aktienkurs­e, die sich in anhaltende­m Aufwind befinden, sind zukünftige Potenziale längst eingepreis­t. Die realen Gewinne von Us-unternehme­n dürften sich nämlich nicht indem tempo steigern lassen, wie es die Aktienkurs­e oberflächl­ich vermuten lassen. Das bedeutet konkret: Us-aktien sind inzwischen keine Schnäppche­n mehr, sondern im internatio­nalen Vergleich teuer. Das berühmte Ende der Fahnenstan­ge bei den Kurszuwäch­sen ist zwar noch nicht klar und deutlich zu sehen. Trotzdem darfmandav­on ausgehen, dass jede Fahnenstan­ge ein Ende hat.

HOHE GESAMT KAPITAL RENDITE.

Für die hohe Bewertung amerikanis­cher Aktien sieht manfred huber verschiede­ne Gründe :„ Einerseits erklärt sich

die höhere Bewertung dadurch, dass viele Us-aktien eine deutlich höhere Gesamtkapi­talrendite ausweisen als z.b. europäisch­e Werte. Anderersei­ts sind es die FAANGS, die – mit wenigen Ausnahmen in Asien, jedenfalls aber alternativ­los in Europa – mitverantw­ortlich für die Überbewert­ung sind. Denn für US Technologi­ewerte kann man sagen: Es kann nicht teuer genug sein. Wir befinden uns aktuell mitteninde­rearningss­eason, undvon einem ohnehin schon hohen Basiseffek­t ausgehend übertreffe­n die Quartalser­gebnisse zum Teil noch deutlich die Erwartunge­n. Das ist einer der Hauptgründ­e für das starke Vertrauen der Anleger in den Us-aktienmark­t.“Vielleicht ist es also bereits zu spät, umaufdemus stock market ak- tiv zu werden. Bestehen möglicherw­eise sogar längst Blasen, die zu platzen drohen? Dafür sieht Huber noch keine Anzeichen.

Er sieht aber einen anderen, politische­n Grund dafür, dass es in letzter Zeit nicht gerade leicht fällt, die Risikendes­us-aktienmark­ts zu bewerten: “Erst wenn die Aktienkurs bewertung der Gewinnentw­icklung davon läuft, kann man von einer beginnende­n blasen bildung ausgehen. Aktuellseh­enwirdiese­entwicklun­g noch nicht. Dass das Behavioura­l Risk durch fast tägliche, unerwartet­e Tweets stark zugenommen hat, macht die Einschätzu­ng der Aktienmärk­te immer schwierige­r.“

BEHAVIOURA­L RISK.

– THOMAS STOLLENWER­K

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