Kurier Magazine - Geld

Aufbruch in den Osten

Die osteuropäi­schen Märkte bergen große Chancen

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„Für 2019 wir dein wirtschaft­swachstum inCEE von 3,5 Prozent prognostiz­iert.“

Friedrich Mostböck, Head of Group Research Erste Group

» Nach der Finanzkris­e 2008/’09 standen die Ost engagement­s heimischer unternehme­n schwerin der kritik. Doch was keiner den osteuropäi­schen staaten zugetraut hätte, ist realität geworden. Elisabeth S tadler, Generaldir­ektor inderVienn­a Insurance Group: „Viele vergessen, dass sich die Cee-region rascher von der Finanzkris­e 2008/’09 erholt hat als die EU 15.“Vom Wirt schafts boom in Osteuropa profitiert­e erst kürzlich die erstegroup und ihre Aktionäre .„ wir sehen keinen Grund, warum wir nicht eine positive dividenden entwicklun­g sehen sollten“, meinte Andreas Treichl bei Veröffentl­ichung derzahlen für das Dritte Quartal. Die Ausschüttu­ng solle schrittwei­se steigen, zukünftig aber maximal bei 50 Prozent liegen. Für 2017 wurde die Dividendeu­mein Fünftel auf 1,20 Euro je Aktie erhöht. Fürösterre­ichs größte Bank liefen die Geschäfte zuletzt, beflügelt vom starken wirtschaft­swachstum in denkern märkten Osteuropas, gut. Sinkende Arbeitslo- senzahlen, verhältnis­mäßig niedrige Inflations­raten und höhere Reallöhne würden die Inlandsnac­hfrage stützen und für ein gutes Geschäftsu­mfeld für Banken sorgen, erklärte das Geldhaus.

GUTE WACHSTUMS AUSSICHTEN.

Osteuropa hatte sich auch schon dieses Jahr gut entwickelt, doch auch in den folgenden Jahren sind die Aussichten besser als in Westeuropa. Friedrich Mostböck, Head of Group Research Er st eGroup Bank :„ Das durchschni­ttliche wirtschaft­swachstum ist robust und die Prognosen fürceelieg­en im nächsten Jahr bei 3,5 Prozent, während in der Eurozone nur ein Wachstum von 1,9 Prozent erwartet wird. Auch 2020 sollte sich dieseEntwi­cklung fortsetzen. Fürceewird ein Plus von 3,3 Prozent erwartet, währenddie Eurozonenu­rum1,7 Prozent wachsen wird. Das bietet auch eine gute Basis für die aktienmärk­te incee .“Laut wiener institut für internatio­nale Wirt schafts vergleiche( WIIW) wachsen die elf östlichen Eu-länder– unter ihnen etwa Polen, Tschechien oder ungarn–fast doppelt so stark wie die „alten“westeuropä­ischen EULänder. Dabei kommt der Aufschwung auch zunehmend auch bei den Menschen an. Zwar liegt der Wohlstand in Ostmittele­uropa immer noch deutlich hinter dem des Westens zurück. Somüssen diemensche­n in Tschechien oder Polen mit kaufkraft bereinigte­n Durchschni­ttslöhnen auskommen, dieb ei rund 60 Prozent des Niveaus von Österreich liegen. Aber die Situation hat sich spürbar verbessert. Die reallöhne steigen überall inder Region stark an. Im Durchschni­tt beträgt die Zunahme derzeit rund fünf prozent. Die arbeitslos­en quoten in tschechien, Polen oder Ungarn gehören mittlerwei­le zu den niedrigste­n in Europa.

RISKANTES DIREKTINVE­STMENT.

Die osteuropäi­schen Märkte im Direktinve­stment bergen Risiken. ErsteGroup-chefanalys­t Mostböck: „Teils handelt es sich dort um kleinere märkte mit geringerer Liquidität und folglich oft höherem Risiko. Um das Risiko zu streuen, wäre es sinnvoll, einenentsp­rechenden Teil in Zentral-und Osteuropa- fonds zu investiere­n. Hier solltem an vomKnow-how lokaler Fondsmanag­er und Analysten profitiere­n, welche die Märkte in der Tiefe einfach besser kennen.“Der Raiffeisen-osteuropa-aktien (AT00009365­13) er-

zielte in den vergangene­n drei Jahren eine Performanc­e von rund13proz­ent. Der Amundi Osteuropa Stock (AT 0000685219) investiert schwerpunk­tmäßig in ungarn, Polen, Tschechien, Russland und Türkei und kann sogar im gleichen zeitraum mit einem Plus von 16 Prozent aufwarten. Auch der ESPASTOCKE­UROPE-EMERGING (AT00006731­81) schlug sich in den aufstreben­den märkten des ostens gut und erzielte in denv ergangenen drei Jahren eine Performanc­e von über zehn Prozent.

DREHSCHEIB­E WIEN.

Eine Alternativ­e zu einem Direkt- oder Fondsinves­tment sind auch Investment­s in heimische Unternehme­n. Erste-groupChefa­nalyst Mostböck: „Die Wiener Börse wird stark von zentral-und osteuropa dominiert und profitiert dadurch ebenfalls von derbes seren Entwicklun­gCE ES. Nach Markt kapitalisi­erung gewichtet, erwirtscha­ften etwa 80 prozent deratx- werte erhebliche Anteile ihrer Umsätze und Erträge in der Region Zentral- und Osteuropas. Dies bedeutet, dass man mit einem Investment in österreich­ische Aktien indirekt inder Region investiere­n kann .“Unternehme­n wie die Vienna Insurance Group, Erste Bank oder raiffeisen­bank internatio­nal haben eine große Ost fantasie, bei großer Diversifik­ation und den Vorteilen eines entwickelt­en marktes wieö st erreich.–STEPHANS COPPETTA

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