Revolution oder Blase?
Kryptowährungen nach dem Absturz
» Bitcoin, als digitales Zahlungsmittel und Geldanlage, existiert nun seit fast zehn Jahren. 2009 interessierte sich kaum jemand für diekryptowährung und die Investition wurde den wenigen Early Adopters überlassen. 2012 stieg das Volumen von Bitcoin schnell an, bis 2013 derwechselkurs bei 1000, 2017 bei 10.000 Us-dollar lag. Im dezember 2017 folgte auf den Höchststand von 20.000 Us-dollar dertiefe Fall aufaktuell6400us-dollar (Stand: Oktober 2018). Wer von Beginn an investiert hatte, wurde belohnt, wer heute überlegt einzusteigen, ist nachvollziehbar skeptisch.
MEHR ALS GELDANLAGEN.
Dabei bieten Kryptowährungen weit mehr als nur Geldanlagen. Sie versprechen Sicherheit und Demokratisierung des Geldes abseits des vor allem durch die Finanz krise von manchen stark kritisierten bankwesens. Kontrolliert werden sie von Blockchains. So kann jede Geldanlage, jede Transaktion abgeglichen und kontrolliert sowie Fehler ausfindig gemacht werden – damit wird ein sicherer, transparenter und reibungsloser Ablauf garantiert. Gespeichert werden Coins in einer „Wallet“, einer digitalen Geldbörse, diemit einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel versehen ist. Beide sind einmalig und eindeutig zuordenbar. Währendder öffentliche Schlüssel zur Identifizierung von Transaktionen dient, ist der „private key“eine Signa- tur, mit der diese bestätigt werden können. Zielistes, dieverwaltungvon Geld transparenter zu gestalten und die Banken außen vor zu lassen. Nicht nur aus ideologischen Gründen oder weil man diese für die Finanz krise mitverantwortlich macht, sondern vor allem auch, weil hier das Potenzial einer Automatisierung und damit von Einsparungen steckt.
ANZAHL GEDECKELT.
Die virtuellen Coins werden nicht unendlich produziert, da dies zu Inflation führen würde. Bitcoin ist mit 21 Millionen Einheiten gedeckelt, die unter den Haltern getauscht werden. Sie ist nur eine von vielen digitalen Währungen, jedoch eindeutig die beständigste. Prinzipiell kann jeder eineKrypto währung erstellen, ihren wert erreicht diese jedoch erst durch Investoren, die sie kaufen. Weltweit sprießen sogenannte ICOS (Inital-coin-offerings) aus dem Boden, in denen Unternehmen ihre eigenen Kryptowährungen entwickeln und versuchen, diese zu verkaufen. Sie bieten eine völlig eigene Möglichkeit, F in anzierungsmo delle umzusetzen, indem das Geld via eigens erstelltem Token (entspricht einer Coin) verwaltet wird. Alle Investitionen bleiben zwischen Investoren und Firmen unter Kontrolle der zugehörigen Blockchain. So verlockend das klingt, so viele hundert tote Währungen, die durch Missmanagement oderSic her heits lücken au feinen Wert weniger als 1 Cent abstürzten, haben solche ICOS hervorgebracht.
BETRUGSFÄLLE.
Gerade weil jeder mitmischen kann, kommt es immer wieder zu Betrug und einige ICOS und Kryptowährungen wurden einzig dafür geschaffen, um das gesammelte Geld zu stehlen. „Pump and Dump“Angriffe sorgen dafür, dass wertlose Co ins („Shitcoins“) rasant im wert gesteigert werden und nach Erreichendes Peaks sofort abstürzen. Verlierer sind diejenigen, die später einsteigen und damit ihr investiertes Geld an jene verlieren, die durch das Hochtreiben der Coins gezielt zum Höchststand verkauften. Zudem können Softwarefehler auftreten, wie beispielsweise 2013 als ein Block in der Chain des Bitcoins inkompatibel mit älteren Blöcken war und somit die Buchhaltung nicht mehr stimmte. Solche probleme konnten bisher immer behoben werden, trotzdem bleibt eine digitalewährung nicht vor solchen Fehlern geschützt. Und nicht vor teilweise absichtlich installierten Betrugsversuchen.
TRANSPARENZ.
Wer investieren möchte, sollte deshalb vor allem Zeit für Recherche investieren: Wer steckt hinter dem ICO, wie lückenlos ist das zugehörige Whitepaper, in dem Ziele und Strategien der ICOS kommuniziert werden, und wie transparent ist das ganze unternehmen? Das sind nur einige Fragen, die vor der Investition
beantwortet sein sollten, will man nicht gutgläubig in die Falle laufen. Langsam arbeiten auch die Regierungen daran, das digitale Geld zu regulieren. Besonders Geldwäsche und die Nutzung von Co ins für illegale Zwecke soll zukünftige ingedämmtw erden, indem betreiber von wallets verpflichtende staatliche Lizenzen erwerben müssen. Initiiert wurde diese Regulation von der aufsichtsbehörde zur weltweiten Bekämpfung von Geldwäsche. Ein steter spagat zwischen der ursprünglichen Idee der freien Währung und der mit Kontrolle und Sicherheit verbundenen staatlichen Akzeptanz einer digitalen Währung.
Die Arbeit mitd er hinterkrypto währungen steckenden Technologie der Blockchain
BLOCKCHAIN AUSTRIA.
unterstützt auch das österreichische Bundesministerium für Digitalisierung und Wirt schafts standort. Dort wird das World Economic Forum mit der Prognose zitiert, dass schon im Jahr 2025 insgesamt 10 Prozent des weltweiten Brutto inlands produkts mithilfe der Blockchain-technologie abgewickelt werden. Um die Beschäftigung damit voranzutreiben, hat man einen Neun-punkte-plan entwickelt, der unter anderem die Durchführung von Pilotprojekten und die Einrichtung von Sandboxes, die Förderung von bestehenden Aktivitäten der Zivil gesellschaft, die systematische ausbildung von fachkräften ode rauche in Bürgerservice für Blockchain-themen und Kryptowährungen vorsieht. Zum themakrypto währungen heißt es hier: „Zahlreiche junge Unterneh- men bauen ihr Geschäftsmodell auf dem stark wachsenden Kryptowährungsmarkt auf. Im Gegensatz dazu führen etablierte Unternehmen Transparenz studien durch, um das Thema Blockchain in alls einen Facetten zu verstehen. Das Bürgers ervice für Blockchain undKrypto währung san gelegenheiten würde die Möglichkeit bieten, Expertenwissen von einer zentralen Stelle gebündelt aus erster Hand zu erhalten und wäre gleichzeitige in sprachrohr für blockc hain-angelegen heitenundKryptowährungen .“ – FRANZISKA BECHTOLD
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