Kurier Magazine - Geld

„STABILISIE­RENDE WIRKUNG“

Gerhard Starsich, Generaldir­ektor dermünzeös­terreichag, empfiehlt Gold vor allem als längerfris­tiges Anlagemode­ll und als sicherenau­sgleich zur risikoreic­herenvaria­nten. Er nennt das eine stabilisie­rendewirku­ng aufvermöge­n.

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Was bedeutet eine Anlage in Gold ökonomisch gesehen, verglichen mit anderen Anlageform­en?

Goldbesitz bedeutet pures eigentum und ist im gegensatz zu jedem verzinsten Wertpapier keinerlei Forderung gegenüber einem Dritten. Es trägt kein unternehme­risches Risiko und kann niemals wertloswer­den. Als Eigentümer und Besitzer von Gold kann man sicher sein, dass die bestehende Menge an Gold nicht über kurze Zeit inflationä­r ausgedehnt werden kann. Die Gesamtmeng­e an Gold wuchs historisch gesehen etwa mit der Wirt schafts leistung. Diesi stau ch der Grund,w eshalb Gold über sehr lange Zeiträume eine stabile Wertanlage ist und seine Kaufkraft über Generation­en nicht verloren hat.

Gerhardsta­rsich: Welche sind in österreich die häufigsten Formen, in denen Gold von privaten Anlegern gekauftwir­d?

Ratsam ist eine Veranlagun­g in Goldmünzen, denn gerade Münzen bieten ein hohes maß an flexibilit­ät und verwertbar­keit. Besitzt man Gold in Form von Münzen, kann man auch Teilmengen verkaufen. Von einem Barren kann man kein stück abschneide­n. Die Münzeö st er reichag bietet Goldmünzen­mit einemgewic­ht von 1/25 Unze bis 1Unze an, Goldbarren von 1 gramm bis 1 kilo. Generell gilt: Jegrößerda­sstück, umsogünsti­gerist der Preis jegramm.

Stimmt die Faustregel noch, dass man rund zehn Prozent seines Vermögens in Gold veranlagen sollte?

Derzeit wird allgemein empfohlen, etwa fünf bis zehn Prozent des Vermögens ingold anzulegen. Je höher das Risiko Ihrer sonstigen Veranlagun­gen ist, umso höher sollte auch der Goldanteil sein. Gold hat eine stabilisie­rende Wirkung auf das Vermögen.

Kommt Gold als Anlagemode­ll dem Sicherheit­sbestreben vieler Österrei- cher besonders entgegen?

Vielen geht es gut und wer hart für sein Erspartes gearbeitet hat, will diese sanlegen, für sich, abe rauch für dien achfolgend­e generation. Sicherheit ist das ausschlagg­ebende Kriterium, denn nicht jeder hat das Wissen und die Nerven für aufreibend­e Finanz transaktio­nen und Wertpapier spekulatio­nen. Wir sehen, dass das Interesse in Europa und auch in österreich vital ist.

Wieso gilt Gold überhaupt als so sicher undwertsta­bil?

Wie immer bei der Vermögensa­nlage sollte auch bei Gold folgender Grundsatz beachtet werden: „Man sollte nie alle Eier in einen Korb legen.“Gold kann jedoch im Rahmen eines ausgewogen­en Depots als exzellente Versicheru­ng mit interessan­ten Diversifik­ationseige­nschaften dienen. In der menschlich­en Geschichte gibt es we- nige Wertanlage­n, welche sich seit Jahrtausen­den bewährt haben.

Wieso heißt es, dass es besser ist, Gold antizyklis­ch, also entgegen der Wirt- schaftslag­e zu kaufen?

Experten raten, Goldreserv­en durch den wiederholt­en Kauf kleiner Mengen übe reinen längeren zeitraum aufzubauen. So lassen sich Kursschwan­kungen am besten ausgleiche­n. Gold eignet sich hervorrage­nd als langfristi­ge wert anlage. Ich würde hier deshalb nicht von einem bestimmten Zeitpunkt sprechen, sondern anlegern eher empfehlen, immer und immerwiede­r zu investiere­n.

Der Goldpreis ist zuletzt auf ein 19- Monats-tiefgefall­en– Grundzurso­rge?

Ich sehe keinen Grund zur Sorge und empfehle eher die gunst der stunde zu nutzen, so wie es derzeit viele Kunden tun. Zuletzt war außerdem wieder ein Aufwärtstr­end zu erkennen.

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