Anleger sollten sich nicht verunsichern lassen
» Wir sehen in unserem Ausblick auf das Jahr 2020 drei wesentliche Themen. Dazu zählt die anhaltend expansive Geldpolitik der großen Notenbanken. Auch wenn Mario Draghi mit 31. Oktober aus dem Amt schied, wird sein geldpolitisches Erbe lange nachwirken. Geht es nach den Kapitalmärkten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Einlagenzinssatz von -0,50 Prozent im Jahr 2020 weiter gesenkt wird. Auch von der Bank of Japan, der Bank of England und der Us-amerikanischen Federal Reserve werden Zinssenkungen erwartet. Ein Richtungsschwenk wäre für die Kapitalmärkte eine böse Überraschung. Positiv überraschen könnte hingegen die Us-amerikanische Handelspolitik. Obwohl sich beide Seiten um Beruhigung bemühen, ist eine schnelle Einigung nicht zu erwarten. Für beide Seiten steht viel auf demspiel. China spielt in diesem Konflikt auf Zeit, während die USHandelspolitik unberechenbar bleibt. Für große Investitionen braucht es Planbarkeit, die derzeit nicht gegeben ist. Dennoch stehen die Zeichen nicht auf Rezession. Die expansive Geldpolitik und ein von starken Arbeitsmärkten gestützter Konsum tragen die Konjunkturentwicklung. Unsere dritte Kernthese ist daher, dass der seit 2009 anhaltende Konjunkturzyklus über das kommende Jahr anhält. Anleger sollten sich auch nach dem bisher starken Aktienjahr 2019 nicht verunsichern lassen. Die Aktienmärkte sind auf Grund der Gewinnentwicklungen der vergangenen Jahre nach wie vor fair bewertet. In den wichtigsten Bewertungskennzahlen liegen Aktien im historischen Schnitt. Bei der Titelauswahl achten wir auf ein ausgewogenes Verhältnis aus global aufgestellten Unternehmen, mit Produkten des täglichen Lebens und einer starken Bilanzstruktur. Wir nennen Unternehmen in diesem Strategieportfolio „Global Brands“. Dazu stellen wir Unternehmen, die aktiv den Wandel der Zeit und somit strukturelle Veränderungen durch Innovation vorantreiben, „Global Innovators“. Und nicht zuletzt bauen wir auf „Globalbrands“vonmorgen, unsere „Emerging Leaders“. Es gibt aber für das Jahr 2020 auch Unwägbarkeiten. In den USA stehen Präsidentschaftswahlen an und die geopolitische Lage bleibt unsicher. Auch im Nullzinsumfeld wollen wir daher zur Steuerung von Portfoliorisiken nicht auf Anleihen verzichten – ein ausgleichendes Moment gegenüber Aktien. «