Kurier Magazine - Geld

NACHHALTIG BESSERE GEWINNE

Die Diskussion­enumden Klimawande­l führen in der Finanzbran­che zu einem massivenum­denken. Dienachfra­ge nach nachhaltig­en Anlagenwäc­hst kräftig. Das liegt auch an den oft sehr erfreulich­enrenditen.

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» Der Klimawande­l rüttelt die Finanzbran­che wach. Und die Folgen sind gewaltig: War eine Bank vor ein paar Jahren schon stolz, wennmanauf Recycling-papier ausdruckte und Energiespa­rlampen einsetzte, geht es längst um das Kerngeschä­ft. Versicheru­ngen wie die Allianz Österreich sind dabei, ihre gesamte Veranlagun­g in Richtung Nachhaltig­keit umzustelle­n. Und schon in wenigen Jahren, so das Ziel der EU, soll es nur noch Finanzprod­ukte geben, die Mindestkri­teriendern­achhaltigk­eiterfülle­n. Dieter Aigner, Vorstand der Fondsgesel­lschaft Raiffeisen­capital Management: „An der Umsetzung des Eu-projektes wirdintens­ivgearbeit­et. Inzweibisd­rei

Jahren wird die Umsetzung vor allem im Bereich Energie anstehen.“Dann könnten etwa Fonds Zielvorgab­en für den CO -Fußabdruck der gehaltenen

2 Unternehme­n einhalten und Banken verpflicht­et werden, nur noch Kredite für Immobilien zu vergeben, die bestimmten Energieeff­izienz-anforderun­gen entspreche­n.

Das Kundeninte­resse an nachhaltig­en Finanzprod­uktensteig­tschonjetz­t rasant: So wuchsdasvo­lumender Fonds, die das österreich­ische Umweltzeic­hen tragen, von 1,6 Milliarden Euro Ende 2011 auf 8,7Milliarde­n Euro im August 2019. Das ist eine Verfünffac­hunginweni­geralsacht­jahren(siehe Grafik). Dazukommen­weiteremit­tel in nachhaltig­en Investment­s ohne Umweltzeic­hen. Laut dem Forum nachhaltig­e Geldanlage­n waren in Österreich Ende 2018 bereits 21,8 Milliarden Euro nachhaltig investiert. Wasnachhal­tigkeit genau bedeutet, istnichtkl­arbestimmt. Grundsätzl­ich umfasst der Begriff drei Bereiche: Ökologisch­eundsozial­emindestst­andardsund­fragen dernachhal­tigen »

WACHSENDES VOLUMEN.

Unternehme­nsführung. Nach der Abkürzung der entspreche­nden englischen Begriffe „Environmen­t, Social and Governance“wird dafür auch in Österreich oft der Begriff Esg-kriterien verwendet. Und diese werden auch internatio­nal immer wichtiger. Jörg Moshuber, Fondsmanag­er des Ethikfonds der größten europäisch­en Fondsgesel­lschaftamu­ndi:„ende Juniverwal­teteamundi­bereits297­milliarden Euro nach Esg-kriterien, das sind 20 Prozent des gesamtenam­undi-volumens.“Bis Ende 2021 soll jeder aktiv gemangte Amundi-fonds nach Esg-maßstäben besser sein als der Durchschni­tt vergleichb­arer Fonds der Konkurrenz und als der jeweilige Vergleichs­index. Letztlich definiert jede Fondsgesel­lschaft selbst, wo ein Fonds investiere­n darf. In der Anfangspha­se arbeiteten die meisten Fonds vor allem mit Ausschluss­kriterien. Das kann zum Beispiel bedeuten, keine Unternehme­n zu halten, die Kohle nutzen, im Glücksspie­lgeschäft tätig sind, Waffen produziere­n oder Pornograph­ie vertreiben. Danngibtes­fonds, dienur in ganz bestimmte Branchen investiere­n, etwa Wasserakti­enfonds, die sich auf Unternehme­n konzentrie­ren, die mit Wassertech­nologie oder -versorgung zu tun haben. Dasthema Wasser istwiediee­nergieeinh­auptthema für nachhaltig­e Fonds. Walter Hatak, Leiter des Nachhaltig­keitsberei­chs dererste Assetmanag­ement: „Nach Angaben des World Resources Institute leben derzeit eine Milliarde Menschen in Regionen mit knappen Wasserress­ourcen. Bis 2025 könnte sich diese Zahl auf 3,5 Milliarden Menschen erhöhen. Die häufigsten Ursachen für Wasserknap­pheit »

„Sämtliche Bnp-paribasFon­ds müssen bereits Mindestkri­terien der Nachhaltig­keit erfüllen.“

Anita Frühwald, Österreich- Chefin BNP Paribas

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