VERRINGERN DES RISIKOS
Martin Bruckner, Chief Investmentofficer der Allianz, über die Ausrichtung und nachhaltigebewertung von Investments.
Dieallianzversicherunginösterreich hat 2014 in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation WWF Österreich begonnen, die gesamten Kapitalanlagen in Richtung Nachhaltigkeit umzustellen. Warum?
Als Dienstleister reicht es nicht, imbüro den Abfall zu trennen oder etwas weniger Papier zu verbrauchen. Wenn wir als Versicherung die Veranlagung umstellen, erreichen wir viel mehr. Weltweit sind insgesamt rund 70.000 Milliarden Us-dollar an den Kapitalmärkten veranlagt. Wenn weitere Unternehmen dem Beispiel der Allianz Österreichfolgenundzumbeispielfünfprozent ihrerkapitalanlagen in Richtung mehr Nachhaltigkeit verschieben, würdedas bedeuten, dass global bis zu 3.500 Milliarden Us-dollar neu veranlagt werden.
Martin Bruckner: Inzwischenplantauchdieeu, einregelwerk für Versicherungen zu erstellen. Wieweit sind Sie?
Schon 2015 sind wir bei den Veranlagungen aus der Kohle ausgestiegen undverdoppelndafürdenanteilalternativer Energieformen bis 2020. Außerdem habenwir mit demwwf alle Investments in Nachhaltigkeitsklassen eingeteilt. Bis zum Jahr 2020 wollen wir den Anteil in den oberen drei Klassen auf 88 Prozent steigern. Das werden wir erreichen.
Trotzdemsinddannnochzwölfprozent im unteren roten Bereich. Warum?
Das ist ein längerer Prozess, wir haben nicht aufdergrünenwiesebegonnen. Bei den zwölf Prozent handelt es sich zum Beispiel um ältere Anleihen, die wirnicht sofortverkaufen, aberdieohnehin mit der Zeit auslaufen. Aber bei Neuinvestitionen achten wir darauf, dass wir beispielsweise Anleihen von Staaten, dieoffensichtlichthemenwie Bildung oder nachhaltige Verkehrsmodellevernachlässigen, wenigereinsetzen. Und wir wollen auch bei unserervorsorge- undpensionskassein die gleiche Richtung gehen.
Was istzumbeispielmit Investmentsin Frankreich, das aufatomkraft setzt?
Jedes Land hat rote und auch grüne Punkte. Frankreich ist in vielen Punkten vorn, etwa bei den Bildungsstandardsoderbeimarbeitnehmerschutz.
Es geht uns neben ökologischen auch umsozialekriterien. Wirwollennicht durch Ausschlüsse von ein paar Prozent super dastehen, sonderndenganzen Tanker in eine andere Richtung lenken. Da geht es etwa bei Immobilieninvestments darum, dass diese nachhaltig errichtet werdenundniedrige Energiekosten haben.
Sehen Sie durch die Neuorientierung Nachteile bei zu erzielenden Renditen?
Es ist schwierig zu analysieren, wowir heute genau ohne jede Änderung stehen würden. Aber es gibt Anzeichen dafür, dass es sogarbesser läuft. Wenn wir nicht in sterbende Technologien wie Kohle investieren, verringern wir das Risiko und vermeiden dort Kursverluste. Das gilt auch für unsere Reputation auf den Kapitalmärkten: Heute muss man sich schon rechtfertigen, wennmanimbereichnachhaltigkeit nichts macht. Welche Bank bringt heute noch Unternehmen an die Börse, die völlig gegen den Strom schwimmen? – MARTIN KWAUKA
„Es gibt Anzeichen dafür, dass es sogar besser läuft. Wenn wir nicht in sterbende Technologien wie Kohle investieren, verringern wir das Risiko und vermeiden dort Kursverluste.“
Herbert Kronaus, Country Headaustriabei der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments treibt das Wachstum in Österreich und Osteuropa künftig mit einem größeren Team weiter voran. Seit Mitte September verstärkt Alexandra Frania als Sales Director das Büro am Standort Wien.
Was bringt die Erweiterung Ihres Teams mit sich?
Mit dem größeren Team wird die Fondsgesellschaft ihrem Anspruch noch besser gerecht, globale Expertise und lokales Knowhowmiteinander zu verbinden. Dabei wird speziell auch das Kundensegment der Fondsselektoren weiterhin eine tragende Rolle spielen, welches sichinnerhalbdesgeschäftesinösterreich sehr erfreulich entwickelt.
Herbert Kronaus: Welche Fonds bietet Ihr Unternehmen an?
Insbesondere Produkte aus den Bereichenglobaleaktien, Multi-assetund Hochzinsanleihen finden angesichts des Niedrigzinsumfeldes viel Zuspruch.
Welchenbereich wirdihreneuekollegin verantworten?
Alexandra Frania unterstützt das Vertriebsteam in Österreich über verschiedene Kundensegmente hinweg. Ihr Fokus wird auf Asset Managern, Dachfondsmanagern, Private Banking und Retail-banken liegen. Zudem wird sie die Beziehungen der Fondsgesellschaft zu Versicherern stärken. Frania verfügt über 20 Jahre Erfahrungimassetmanagementund wird dasteaminösterreich hervorragendergänzen. Vorihremwechselzu Columbia Threadneedle hat sie 17 Jahre lang bei der Raiffeisen Kapitalanlage-gesellschaft gearbeitet, zuletzt als Senior-fondsmanager mit Schwerpunkt auf der Selektion von Drittanbieter-fonds. Frania verfügt über einen Master-abschluss in Business.
Wie wichtig ist der österreichische Markt für Ihr Unternehmen?
Österreich bleibt für Columbia Threadneedle ein strategischer Wachstumsmarkt. Wir sind bereits seit 18 Jahren vor Ort präsent, undunser Geschäft hierzulande wächst kontinuierlich. Diesem anhaltendenwachstum werdenwirgerechtundstärkenunsere lokalepräsenzmitdereinstellungvon Alexandra Franiaweiter.
7REDUZIEREN SIE IHR AKTIENRISIKO
Um Aktien kommen Anleger, die diekaufkraft langfristig erhalten wollen, praktisch nicht vorbei. Umso wichtiger ist es, das naturgemäß vorhandene Risiko so gut als möglich zu reduzieren. Mit einem global gestreuten Depot kommen Sie am sichersten durch jede Krise. Deswegen sind Weltaktienfonds die Basis für jedes Depot. Es gibt diese auch in der konservativeren Variante mit dividendenstarken Aktien. Schauen Sie sich eine Grafik an, wie gleichmäßig sich ein Fonds in der Vergangenheit im Vergleich zu ähnlichen Fonds entwickelt hat. Auf morningstar.at sind Vergleichsperiodenvonbis zuzehnjahren und länger möglich. Auf citywire.at kannmanfondsinnerhalb einerkategorie danach reihen, welcher Fonds in den vergangenen fünf Jahren die Rendite mit dem kleinsten vorübergehendenverlusterzielte. Aufcitywiremuss man sich registrieren, das ist aber kostenlos.
10KOSTEN SPAREN
Durch die niedrigen Zinsen sinken die Ertragschancen bei praktisch allenveranlagungen. Umsowichtiger ist es, möglichst niedrige Spesen zu zahlen. Beilebensversicherungengibt es zum Beispiel Tarife mit laufenden Provisionenstatthohersofortprovisionengleich zu Beginn. Beimfondskauf sind die Ausgabeaufschläge verhandelbar. Beionlinebankengibtessogar automatisch Rabatte und obendrein lässt sich die Depotgebühr stark oder sogar auf null senken.