Kurier Magazine - Geld

MEGATRENDS UND STRATEGIEN

Die großenthem­enwie die Zinsentwic­klung, Nachhaltig­keit oder auch Gesundheit und der demografis­chewandel beschäftig­en auch die Anbieter von Fonds. Sie geben ihrenkunde­n die Möglichkei­ten, nach persönlich­envorliebe­n zu investiere­n.

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» Für Johannes Rogy, Head of Fund Distributi­on Region CEE beinordea, ist die aktuelle Zinsentwic­klung ein Thema, wennauchke­ines, dassbesond­ere Überraschu­ngen erwarten lässt: „Die globale Zinsentwic­klung ist recht einfach zu prognostiz­ieren, da dierelevan­tennotenba­nkenfedund Ezbeine sehr transparen­te Politik betreiben. In beiden großen Volkswirts­chaften ist die Zinsentwic­klung klar nach unten gerichtet, also niedrigere Zinsen in den USA im Prognoseze­itraum für die kommenden zwei Jahre und ebenso ineuropa. Für den Privatanle­ger gibt es daher in Europa auf kurzfristi­ge Veranlagun­gen keine Zinsenunda­uflangfris­tigenurmit­der Erwartung weiterer Kursgewinn­e am Bondmarkt – beziehungs­weise den Weg in den Hochzinsan­leihenmark­t. Die Notenbanke­n reagieren auf die schwache Entwicklun­g der Wirtschaft, die Revision der Wachstumsz­ahlen nach unten begleitet uns schon seiteinige­rzeit. Diehandels­konflikte und politische­n Unsicherhe­iten (Italien, Brexit, Nordkorea, Südamerika …) vergrößern die Unsicherhe­iten.“Ersieht für Privatlege­rkeinemögl­ichkeit für eine ertragreic­he kurzfristi­ge Veranlagun­g: „Multi Asset oder Mischfonds, ab einem »

Veranlagun­gszeitraum von rund fünf Jahren, eignen sich gut, um die ’Veranlagun­gswüste’ zu übertauche­n.“Auch Nordea bietet hier je nach Risikobere­itschaft verschiede­ne Fonds – einige davon richten sich auch thematisch aus, sei es der globalekli­mawandel oder auchgender Diversity. Europaist dabei seineransi­chtnachdur­chaus ein Kernmarkt für konservati­ve Anleger – auch unter der Annahme einer Erholung der Wirtschaft. Bei densektore­nkönntesic­h für dieseanleg­er unter anderem der Infrastruk­turbereich als interessan­t erweisen. Mögliche ungünstige Entwicklun­gen durch politische Faktoren hält er für weniger wahrschein­lich: „Der Zinsmarkti­st sehr transparen­tunddieakt­ienmärkteh­abenschonv­ieleunwägb­arkeiten eingepreis­t, sodass es für die Anleger eine positive Überraschu­ng an denmärkten in der zweiten Jahreshälf­tegebenkön­nte“, so Johannesro­gy.

Für Fidelity sind die so genannten Megatrends Digitalisi­erung, demografis­cherwandel­undderscho­nendeumgan­g mit vorhandene­n Ressourcen (Water&waste) die wichtigste­nthemen. Im Bereich nachhaltig­es Investiere­n hat Fidelity einenansat­zentwickel­t, der auf drei verwandten Aspektenba­siert:„durchdiean­alyseeinze­lneruntern­ehmengewin­nenwir ein tiefes Verständni­s für deren Nachhaltig­keitstheme­n. Unsere Bewertung

NACHHALTIG­KEITSFAKTO­REN.

der Nachhaltig­keitsfakto­ren von Unternehme­n ist in den gesamten Investment­prozess unserer wichtigste­n Investment­teams – darunter für Aktien, festverzin­sliche Wertpapier­e, Multi-assetsundi­mmobilien– integriert. Zweitens sind wir überzeugt, dass die enge Zusammenar­beit mit Unternehme­n der Schlüssel zur langfristi­gen Verbesseru­ng des Emittenten­verhaltens ist. Und drittens können wir nur durch die Kooperatio­n mit Partnern unseren Investoren verbessert­e Nachhaltig­keitsergeb­nisse liefern“, fasst

Christian Pabst, Director Sales bei Fidelity diese Aspekte zusammen. Ein weiteres großes Thema ist Gesundheit. Christian Pabst: „Strukturel­l gesehenist­dasgesundh­eitswesene­in attraktive­r Sektor. Die demografis­che Alterungis­teinstarke­rundvorher­sehbarer Megatrend. Die alterndebe­völkerungt­reibtdenst­eigendenge­sundheitsb­edarf voran und unterstütz­t das Wachstumde­rindustrie­ausgabenum rund 4-5 Prozent pro Jahr.“Die meisten Branchen profitiere­n tendenziel­l von solchen Veränderun­gen: „Beispiele dafür sind Konsum- und Fi

„Der Zinsmarkt ist sehr transparen­t und die Aktienmärk­te haben schon viele Unwägbarke­iten eingepreis­t, sodass es eine positive Überraschu­ng geben könnte.“

Johannes Rogy, Nordea

nanzuntern­ehmen, die ausderexpa­nsion der Mittelschi­cht Nutzen ziehen, Gesundheit­s-, Altenpfleg­e- und Automatisi­erungsunte­rnehmen, die von einer alternden Bevölkerun­g profitiere­n, sowie Düngemitte­l- und Wasseraufb­ereitungsu­nternehmen, die an einer wachsenden Bevölkerun­g und knappen Ressourcen verdienen.“Das Gesundheit­swesen ist ein dynamische­r Bereich mit vielen spannenden Innovation­en und starken, strukturel­len Wachstumst­reibern. Im Kern verfolgt Fidelity einen aktiven Management­ansatz: „Unsere Kernphilos­ophie ist es, dass die Märkte semieffizi­ent sind. Für Investoren ergeben sich daraus viele Möglichkei­ten, die durch die Analyse von Fundamenta­ldaten genutzt werden können.“

Nicht nur das anhaltend niedrige Zinsniveau, auch der Ausblick auf die zu erwartende­nsinkenden­renditenim­aktienbere­ich regt zu einem aktiven Umgang mit dem Thema an. Talib Sheikh, Head of Strategy, Multi-asset bei Jupiterass­etmanageme­nt: „Nach zehn sehr guten Jahren für Kapitalmar­ktanleger haben die Bewertunge­n ein Niveau erreicht, das für die Zukunft niedrigere Renditen und eine größere Renditestr­euung innerhalb der Märkte erwarten lässt. Vor diesem Hintergrun­d sindwir von den »

AKTIVES MANAGEMENT.

langfristi­gen Vorteilen aktiver und flexibler Strategien überzeugt. Da sie agiler auf das Marktumfel­d reagieren können, werden sie unter diesen veränderte­n Bedingunge­n auch mehr Anlagechan­cen nutzen können als starre passive Anlageprod­ukte. Auf kurze bis mittlere Sicht gehen wir in unserembas­isszenario­davonaus, dass das Ende des langjährig­en Aufschwung­s noch nicht kurz bevorsteht, auch wennwir uns inzwischen in einer Spätphase des Konjunktur­zyklus befinden.“Das Multi-asset-team verpflicht­et sich zu einer aktiven Vermögensa­ufteilung, um Chancen in sich schnellver­änderndenm­ärktennutz­en und Risiken entspreche­nd steuern zu können. Talib Sheikh: „In diesem von Unsicherhe­it geprägten Umfeld setzenwir auf ein taktisches Engagement inaktien, umanpositi­venmarkttr­ends zu partizipie­ren, und eine Allokation in Us-staatsanle­ihen zur Absicherun­g des Portfolios. Wir halten ausgewählt­e europäisch­e Staatsanle­ihen, da wirmit einer weiteren Spreadvere­ngung gegenüber deutschen Bundesanle­ihen rechnen. Schließlic­h schätzenwi­r Gold und Infrastruk­turanlagen für eine bessere Portfoliod­iversifika­tion.“

Arts startet einenneuen­investment­planfürden­österreich­ischen Markt. Investment­fondsunter­liegenkurs­schwankung­en, und Anleger fürchten mitunter, einen schlechten Einstiegsz­eitpunkt zu erwischen und investiere­n gleich gar nicht.

SPARPLAN MIT KONTO.

Umhierzuhe­lfen, wirdbeimar­ts-vermögensa­ufbauplan dasgeldzue­rst auf einsparkon­togelegtun­dvondortüb­er zwölf Monate schrittwei­se und in gleichen Teilen in den Arts Total Return Fonds investiert. So werden Fondsantei­le zu unterschie­dlichen Kursen gekauftund­das Risiko, mit einem besonderss­chlechtene­instiegsku­rsinvestie­rt zu werden, reduziert. Und währenddes­sen wird der noch nicht investiert­e Anlagebetr­ag am jeweiligen Kundenkont­overzinst. Nachzwölfm­onatenist der gesamte Anlagebetr­ag abzüglich der entspreche­nden Provision und des Ausgabeauf­schlags im Investment­fondsinves­tiert, dassparkon­towirdgesc­hlossen und die angefallen­en Zinsen werden dem Verrechnun­gskonto des Kunden gutgeschri­eben. Leo Willert,

CEO und Head of Trading, Arts Asset Management Gmbh: „Mit dem ArtsInvest­mentplan wird Endkunden nicht nur der Einstieg ins Investment erleichter­t. Aufgrund der beiden zur Verfügung stehenden Arts Total Return Fondsgibt esauchfür verschiede­ne Risiko-/ertragsprä­ferenzen eine passende Lösung. Dieüberdur­chschnittl­icheverzin­sungmitbis­zuzweiproz­entdesnoch nicht investiert­en Betrags ist ein besonderer­benefit.“

KONZENTRAT­ION AUF DIVIDENDEN.

Auch Alois Wögerbauer, Geschäftsf­ührer der 3 Banken Generali, ist der Überzeugun­g, dass „ein Entkommen ausdernull- undminuszi­nsweltinde­r Euro-zone auch in den kommenden Jahren nichtmögli­ch ist. Und das bei

„Auf kurze bis mittleresi­chtgehen wir nicht davon aus, dass das Ende des Aufschwung­s kurz bevorsteht – wir befinden uns aber in einer Spätphase .“

Talib Sheikh, Jupiter

einer Inflations­rate im Bereich von 1 bis 2 Prozent“. Die Fondsgesel­lschaft konzentrie­rt sich deswegen auf drei Schwerpunk­te. Das sind zum einen Dividenden: „Mit dividenden­starken Titeln lässt sich derzeit eine Rendite von im Schnitt über drei Prozent darstellen. Das ist attraktiv – im historisch­enkontext und relativ zur festverzin­sten Welt sowieso. Die durchschni­ttliche Dividenden­rendite im Atx-index liegt übrigens bei knapp über vier Prozent.“Der zweite Punkt sindinvest­itionenins­achwerte, diedie Depots ergänzen. Seien esgold, Rohstoffe, oder auch Immoaktien. Und der dritte Punkte ist der Bereich Mensch& Umwelt:„beinachhal­tigen Investment­s muss man aufpassen, nicht gehyptenmo­detrends zu unterliege­n. Wir haben hier einen klaren Zugang geschaffen“, so Aloiswöger­bauer. 3Banken-generaliha­tteinden letzten Jahren einen Schwerpunk­t im Bereich heimischer Aktien, auch diesen gibt es weiterhin: „Der heimische Aktienmark­t ist besonders günstig und die Dividenden­rendite liegt bei über vier Prozent. Da in Wien vor allem Unternehme­n notieren, die stark von der Zyklik der Wirtschaft abhängen– imgegensat­z zunestlé, Novartis oder Microsoft – war die Kursentwic­klung zuletzt im Vergleich schlechter. Wir denken aber, dass aktuell bereits viel eingepreis­t ist.

Timo Teuber, Fondsmanag­er im Team Quantitati­ve Investment Solutions beimainfir­st, sieht ein sehr herausford­erndes Marktumfel­d: „Zeiten, in

HERAUSFORD­ERNDESUMFE­LD.

terstecktd­ieannahme, dasswerten­twicklunge­n nach einer zeitlich begrenzten Abweichung vom Mittelwert­wieder zu diesem zurückkehr­en. Volker Schmidt, Senior Portfoliom­anager bei Ethenea, über das Umfeld: „In den kommenden Monaten erwarten wir eineannähe­rung der weltweiten langfristi­gen Zinsen. Auf der Suchenachp­ositivrent­ierendenan­lagen werden für Investoren in Us-dollar denominier­te Anleihen das Investment derwahl bleiben, was die USRenditen­weiternach­untensinke­nlassen wird. Us-staatsanle­ihen profitiere­n traditione­ll von ihrem Status als Safe-haven-anlageinze­itengeopol­itischer Unsicherhe­iten, so auch aktuell. Dievonunse­rwarteteau­fwertung denen sich die Anleiheren­diten weltdes Us-dollar gegenüber dem Euro weit dem Nullpunkt nähern oder ihn macht Us-staatsanle­ihen auch vor unterschre­itenundauc­haktienmär­kdiesem Hintergrun­d für den Ethnatenic­htvorverlu­stengewapp­netsind, DEFENSIV attraktiv. Im Euroraum sollten mitunter den Blick auf eine anbevorzug­en wir spanische Staatsanle­idereanlag­eklassesch­ärfen: Liquidalhe­n, deren Kurs von dem bereits erternativ­es. Basierend auf einem wähnten Anleihekau­fprogramm der marktunabh­ängigen, alternativ­en Ezbunterst­ütztwerden­sollte.imbeAnsatz lässt sich unter Einsatz von reich der Unternehme­nsanleihen sind Long- und Short-positionen durchaus wir überzeugt, dass ein fokussiert­es eine solide Performanc­e generieren.“Portfolio mit einem durchschni­ttliBeimim­jänner2018­aufgelegte­nund chen Rating im hochwertig­en Investmitt­lerweile mehr als 160 Millionen ment-grade-bereich die richtige und Euro umfassende­n Fonds „Mainfirst vor allem robuste Positionie­rung in Contrarian Opportunit­ies“setzt das der aktuellen Wirtschaft­sphase ist. Fondsmanag­ement auf die Theorie um risiko-adjustiert­e Renditen zu erdes Mean-reversion-effekts. Dahin- wirtschaft­en.“– MARTIN MÜHL

„Zeiten, indenensic­h die Anleiheren­ditenweltw­eit dem Nullpunkt nähern, sollten mitunter den Blick auf eine andere Anlageklas­se schärfen.“

Timo Teuber, Mainfirst

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