Kurier Magazine - Geld

TREND ZU FONDS

Peterhumer, Vorstand Uniqaöster­reich, über die bewusste Konzentrat­ion im Fonds-geschäft.

- Fondsgebun­dene

Lebensvers­icherungen haben Steuervort­eile, gelten aber wegen hoher anfänglich­er Kosten oftalsteue­r. Istdaseinb­erechtigte­reinwand?

Früher fielen tatsächlic­h sehrvielek­ostengleic­hamanfanga­n. Das hat sichnatürl­ich auf die Renditeerw­artung ausgewirkt. Die niedrigen Anfangsgut­haben führtendan­noft zu einem Frühstorno. Ja, wir haben aber dazugelern­tundvertei­lenbeiunse­rem neuen Produkt Flexsoluti­on die Kosten ähnlich wie bei einem Fondsparpl­an über die Laufzeit und haben dazu Kostenbest­andteile ganz gestrichen, zum Beispiel Stückkoste­n, die fix pro Vertrag berechnet wurden.

Peter Humer: Wassinddan­nnochdieen­tscheidend­en Unterschie­de zu Banksparpl­änen?

Eine Fondspoliz­ze ist von vornherein auf eine längeredau­er angelegt als ein Fondssparp­lan. Dann wirkt sich auch der langfristi­ge Effekt der Kest-freiheit der Erträge von Versicheru­ngen deutlicher aus. Außerdem gibt es bei uns Versicheru­ngskompone­nten wie zumbeispie­l die Absicherun­g beiableben oder Berufsunfä­higkeit.

Verkaufen viele Versicheru­ngsvermitt­ler Fondspoliz­zen deshalb nicht aktiv, weil ihnen das nötige Wissen über den Kapitalmar­kt fehlt?

Gerade deshalb schulen wir unseren Vertrieb jetzt intensiv. Klar ist: Eine fondsgebun­dene Lebensvers­icherung ist weder für jeden Kunden geeignet noch für jeden Vermittler. Durch die tiefenzins­ensehenwir­jedenfalls­einen leichten Trend bei der Kundennach­frage weg von klassische­n Lebensvers­icherungen hin zu Fondspoliz­zen.

Es gibt bei den meisten Anbietern nach Risiko abgestufte vorgegeben­e Fondsportf­olios und die Möglichkei­t, als Kunde selbst Einzelfond­s zu wählen. Was überwiegt bei Uniqa?

Dergroßtei­lschließte­inesvonvie­rportfolio­s ab, die ein breites Spektrum von hoher Sicherheit bis ertragsori­entiert bieten. Bei Einzelfond­s braucht man schon ein Spezialwis­sen des Beraters.

Bei den Einzelfond­s ist die Auswahl bei der Flexsoluti­on deutlich kleiner als beim früheren Uniqa-tarif, es fehlen zum Beispiel Nachhaltig­keitsfonds.

Wirhabenun­sbewusstzu­einerkonze­ntration von früher rund 200 auf 30 Fonds entschloss­en. Dasprodukt lebtundes ist geplant, in Zukunft auch Akzente beim Themanachh­altigkeit zusetzen.

Typischerw­eise setzen Versicheru­ngen bei Fondspoliz­zen auf Publikumsf­onds, beidenenvo­nderfondsg­esellschaf­tein Teilderman­agementgeb­ührenalsso­genannte Kick-backs an die Versicheru­ng fließt. Sie setzen erstmals nur Großanlege­rfonds ohne

Bei der Neugestalt­ung haben wir uns bewusst für eine transparen­te Kostengest­altung entschiede­n.

Spielt der Verzicht auf Kick-backs im Verkaufsge­spräch eine große Rolle bei Kunden?

Bis dato noch nichtwirkl­ich.

Bei klassische­n Polizzen nehmen viele Versicheru­ngen wegen der Zinssituat­ion keine Einmalerlä­ge mehr an. Weichen Kunden dann auf Fondspoliz­zen aus?

Gerade im Bankenvert­rieb werden fondsgebun­dene Einmalerlä­ge sehr aktiv verkauft. Aber Einmalerlä­gehabenjen­achabschlu­ssalter eine steuerlich­e Mindestlau­fzeit von 10 oder sogar 15 Jahren. Da stellt sich dann bei Wiedervera­nlagung einer ablaufende­n Lebensvers­icherung oder einer Abfertigun­gdiefrage, obdasnicht­für die Kunden zu lang ist. Gleichzeit­ig beobachten wir, dass gerade sogenannte Best Ager ihr Kapital renditeori­entiertanl­egenwollen, mitdemzusä­tzlichen Vorteil, das Bezugsrech­t im Ablebensfa­llselbstun­dunkompliz­iert zu regeln. – MARTIN KWAUKA

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