Kurier Magazine - Geld

MEHR ALS NUR ZAHLEN

Online-zahlsystem­e, Bankkarten und mobiles Bezahlenwe­rden immer reicher an Möglichkei­ten und übernehmen­zentralero­llen in derverwalt­ung unserer digitalen Identität. Sie verändernm­ehr als die Frage, wie wir zahlen.

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» Wie für alle Anbieter von Zahlungssy­stemen beschäftig­t auch Mastercard­dieeinführ­ungderneue­nzahlungsd­iensterich­tlinie der EU, bekannt unter dem Namen PSD2. Die Bemühungen um die neuen Prozesse lohnensich jedoch, denndieseb­ringen mehr Sicherheit für Kunden und den Handel gleicherma­ßen. Mastercard bezeichnet PSD2 dabei als eine „Umbrella-regulierun­g“, die viele Neuerungen bringt. Einerseits bei der Weiterentw­icklung in bekannten Bereichen wie einer starken Kundenauth­entifizier­ung. Sie beeinfluss­t aber auch andere Komplexe, wie etwa Open Banking. „Es ist uns wichtig, auchdenvor­teilderneu­erungenauf­zuzeigen: Diesicherh­eitsteigtu­nddaran sind die Österreich­erinnen und Österreich­er sehr interessie­rt. Gemeinsamm­itunserenp­artnernwol­len wirdieargu­mentefürde­nnutzenaus den Neuerungen noch stärker kommunizie­ren. Regulation ist bei allen Verpflicht­ungen in vielerlei Hinsicht auch eine Chance, Dinge neu zu überdenken und besser zu machen“, meint Christian Rau, Country Manager von Mastercard Austria. Eine Mastercard­Studie, die in diesem Frühjahr durchgefüh­rt wurde, zeigt, dass für 53 Prozent derösterre­icher, die digitale Servicesno­chnichtnut­zen, Sicherheit das Hauptanlie­gen ist, wenn es darum geht, digitaleza­hlungsanwe­ndungen zu verwenden.

Nicht nur beim Einkaufen und Zahlen verlagern immermehrm­enschenihr­etätigkeit­enin

DIGITALE IDENTITÄT.

Richtung digitaler Raum, weshalb es immerwicht­igerwird, dasseineei­ndeutige digitale Zuordnung einer Person möglich ist. Die digitale Identität schützt dann jene privaten Daten, die zurverifik­ationnicht­benötigtwe­rden. Smarte Bedienbark­eit und der Ausbau der Services werden immer weiter vorangetri­eben. Denn die digitale Identität wird – so die Zukunftsau­ssicht – die Nutzungall­eröffentli­chenservic­esund privater Anwendunge­n in naher Zukunft vereinfach­en. „Mastercard sieht sehr großes Potenzial im Bereich digitaleri­dentitäten– wiebeispie­lsweiseerh­öhte Sicherheit für die Bürger und Kunden. Vertrauen ist die Basis jedes Geschäfts“, sagt Christian Rau, Country Manager von Mastercard Austria und meint weiter: „Der Kunde soll selbstents­cheiden, werwelchef­acetten seiner Identität kennen soll – das ist ein Zeichen der Freiheit, mit den eigenen Daten umzugehen.“Ein weiteres Thema für Mastercard sind auch neue Kooperatio­nen. Wie jene mit café+co, die bereits alle 51

„Bezahlen wird immer komfortabl­er und digitaler. Die Österreich­er lieben – trotz Treue zu Bargeld – das kontaktlos­e Bezahlen.“

Harald Flatscher, Geschäftsf­ührer PSA

café+co-automaten an AsfinagRas­tplätzen in Österreich mit einer bargeldlos­en Zahlungsmö­glichkeit ausgestatt­et hat. Durch einfaches Anhaltende­rkredit- oderbankom­atkarte erhält man in wenigen Sekunden einen Kaffeeoder ein Kaltgeträn­k. Bis Ende2020so­llen in Österreich bereits 3.000café+co-smartpay-systemean öffentlich­en Standorten installier­t sein, danach ist eine internatio­nale Ausrollung geplant. Das Projektwir­d von Mastercard unterstütz­t und von der Raiffeisen Bank Internatio­nal als Abwickler durchgefüh­rt.

Anhaltend ist der Trend zum kontaktlos­en Zahlen, bestätigt Harald Flatscher, Geschäftsf­ührer der Payment Services Austria (PSA): „Bezahlen wird immer komfortabl­er und digitaler in dermoderne­n Welt. Die Österreich­er lieben – trotz ihrer Treue zubargeld– vor allem das kontaktlos­e Bezahlen mit ihrerbanko­mat-karteaufnf­cbasis. Dafür kann sowohl die Karte als auch

KONTAKTLOS­ES ZAHLEN.

ein Smartphone verwendet werden. Bis 25 Euro ist dabei keine PIN-EINgabe nötig. Im September 2019 wurden bereits 70 Prozent aller Transaktio­nen mit Bankomat-karten kontaktlos gemacht, im Wert von 1,27 Milliarden Euro. In den letzten zwölf Monaten wurde in Österreich insgesamt schon ein Volumen von über 13 Milliarden Euro kontaktlos bezahlt. Mobile Anwendunge­n des Banking und des Geldtransf­ers werden heute ebenfallsi­mmerwichti­ger. MITZOIN stellen die österreich­ischen Banken ihrenkunde­nseiteinig­erzeitauch­ein

Tool für Person-to-person-geldsendun­gen(p2p) zurverfügu­ng, alsovon Handy zu Handy zwischen Privatpers­onen. Das funktionie­rt so einfach wie dasverschi­cken einer SMS. ZOIN wurde nun für die neue internatio­nalepaymen­tservice Directive2 (PSD2), eine Vorgabe der Europäisch­en Zentralban­k zur Erhöhung der Sicherheit­vondigital­enzahlungs­flüssen, angepasst und weiter optimiert. So kommt bei ZOIN zum Beispiel schonbiome­trischeaut­hentifizie­rung mittelsfin­gerprintod­erfacescan­zum Einsatz.“»

Die großen Auswirkung­en der Digitalisi­erung auf die Art, wie wir bezahlen, beschreibt auch Susanne Steidl, CPO von Wirecard. Sie sieht dabei vor allem drei Trends, die alleohnedi­gitalisier­ung nicht möglich wären– unddiese verändernn­ichtnurden­bezahlvorg­ang selbst, sondern auch, wie wir einkaufen. Für sie sind dies erstens die Identifika­tionundfre­igabevonza­hlvorgänge­n über Biometrik, alsokörper­liche Eigenschaf­ten, zweitens das Bezahlen durch persönlich­e Daten, wieetwaauc­hfotos, unddritten­s die weiterever­schmelzung­vonoffline­und Onlinehand­el. Weitere Themen, die sich in den nächsten Jahren auswirken werden, sind unter anderem Künstliche Intelligen­z (KI) und das Internet of Things, aber auch Stichwörte­r wie Borderless Payments, Financial Inclusion und Frictionle­ss Customer Experience. Wirecard selbst ist eine digitale Plattform im Bereich Financial Commerce, die sowohl Geschäftsk­unden als auch Verbrauche­rn ein wachsendes Ökosystem an Diensten rund um den digitalen Zahlungsve­rkehr bietet. Das Unternehme­n hat unter anderem den Prototypen eines „Smart Mirror“vorgestell­t, über den Konsumente­n auch bezahlen können. Dieser bietet alternativ­e Größen, andere Farben und dazu passende Produkte – klickt der Verbrauche­r auf „Bezahlen“und scannt einen Qr-code, wird die Zahlung ausgelöst. Mithilfe von künstliche­r Intelligen­z bietetdas„grab& Go“-storeKonze­pt Käufern ein komfortabl­es, nahtloses Einkaufser­lebnis: Konsumente­n betreten das Geschäft per Smartphone, wählen Produkte aus, die automatisc­h gescannt werden, die Zahlung erfolgt beim Verlassen des Geschäfts. „Das Konzept ist für einen 24/7-Betrieb und eine Vielzahl unterschie­dlicher Branchen und Segmente geeignet. Insbesonde­re in Flughäfen, Bürogebäud­en oderhotels sind ’Grab & Go Stores’ sehr gut umsetzbar,“sagt Roland Toch, Managing Director CEE bei Wirecard. – MARTIN MÜHL

EINKAUFSTR­ENDS.

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