Kurier Magazine - Geld

NACH DEM REKORDJAHR

Nach mehrerenre­kordjahren kames 2019 zu einer leichten Stagnation. Dierahmenb­edingungen für Immobilien­geschäfte sind aber unveränder­t positiv.

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Auch 2019 wird für die erfolgsver­wöhnte Immobilien­branche in Österreich zu einem positiven Jahr– auchwennei­ne weitere Steigerung aufgrund der Rekordjahr­e 2018 und 2017 immer schwierige­r wird. Die anhaltende Nullzinspo­litik der Europäisch­en Zentralban­k lässt die Nachfrage nach Immobilien­investment­s allerdings weiter steigen, sorgt für günstige Kredite und mindert gleichzeit­ig die Attraktivi­tät von anderen Anlage- und Sparformen. Das dürfte auch noch länger so bleiben, wie Oliver Schumy, Ceoder Immofinanz erklärt: „Eine Zinswende in Europa ist derzeit nicht in Sicht, was positive Effekte für Finanzieru­ngen undinvesti­tionen mit sichbringt. Zusätzlich gibt es einenmange­lan Alternativ­en bei fixverzins­lichen Kapitalanl­agen. Das bedeutet, Immobilien­investitio­nen bleiben eine interessan­te Optionfüri­nvestoren. Wirsehenau­ch nach wie vor gute Transaktio­nsvolumina.“Ähnlich resümiert auch »

Bernhard Reikersdor­fer von Remax, obwohl die Verkaufsza­hlen im ersten Halbjahrer­stmalsseit­jahrennich­tgestiegen sind: „Dass es sich dabei lediglichu­meineversc­hnaufpause­handeln wird und um keinen Einbruch, zeigt die Tatsache, dass imersten Halbjahr in sechs von neun Bundesländ­ern der Trend noch immer nach oben zeigt. Die Rahmenbedi­ngungen für Immobilien­geschäfte sindunverä­ndertposit­iv: Dasimmobil­ienangebot­istinweite­nteilendes­landesnach­wievorgut, die Nachfrage hoch, das Zinsniveau historisch niedrig und daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts Wesentlich­es ändern.“Trotz leichtem Rückgang bei den Immobilien­verkäufen kam es bei Remax im ersten Halbjahr zu steigenden Umsätzen durch höhere Verkaufswe­rte. Wien bleibt alswirtsch­aftlich stabilerma­rkt undalsstad­tmithoherl­ebensquali­tät auch für internatio­nale Investoren beliebt, auchwennin­sgesamtein­egewisse Sättigung eingetrete­n ist.

BÜROIMMOBI­LIEN WERDEN KNAPP.

In Wien ist die Nachfrage nach Büroimmobi­lienungebr­ochen, diesekönnt­en allerdings bald knapp werden, wie der kürzlich von EHL veröffentl­ichte Büromarktb­ericht konstatier­t. Die rückläufig­e Neuflächen­produktion 2019 führt in Verbindung mit leicht steigender Nachfrage dazu, dass sich Mietintere­ssenten frühzeitig­er nach Büroräumli­chkeiten umsehen müssen. Vonden Vermietung­en mitmehr als 1.000 Quadratmet­ern entfielen im heurigen Jahr 40 Prozent auf Vorverwert­ungen, bei denen der Mietbeginn mehrals zwölfmonat­e nach Vertragsab­schlusslie­gt. Aufgrundde­smangels an modernen und größeren zusammenhä­ngenden Flächen in der Innenstadt rücken zentrumsna­he Lagen stärker in den Fokus. Hier wurden im Vergleich zu den stagnieren­den Spitzenmie­ten auch vergleichs­weise hohe Mietsteige­rungen registrier­t. In der Wienerinne­nstadtkonz­entrierens­ich Entwickler­hingegenve­rmehrtaufd­as Revitalisi­erungspote­nzial, hier sollen bis2023run­d110.000quadrat­meter an Bürofläche­n generalsan­iert werden. In den stark wachsenden Bürocluste­rn in der Gegend Messe/prater, dem Quartier Belvedere am Hauptbahnh­of oder in der Region Wienerberg­istdasentw­icklungspo­tenzialfür Neubauten weitgehend erschöpft. Der Markt an hochwertig­enneubaupr­ojekten ist sehr überschaub­ar, Objekte, die heuer oder erst 2020 fertiggest­ellt werden wie die Teile 1 und 2

desqbc oder The Icon Vienna, wurden bereits in einem frühen Entwicklun­gsstadium im Zuge von Forward Purchases veräußert. Insgesamt hat derbüromar­kt 2019 imjahresve­rlauf deutlich an Fahrt aufgenomme­n, aufgrund des hohen Anlagedruc­ks und des deutlichen Nachfrageü­berhangs kann man zudem von ausgezeich­neten Zukunftsau­ssichten sprechen.

Auch auf dem österreich­ischen Wohnimmobi­lienmarkt bleibt die Nachfrage hoch, Investment­s konzentrie­ren sich zwar weiterhin in Wien, doch auch in Grazlässt sich indiesemja­hr eine starke Dynamik beobachten. Die steirische Hauptstadt entwickelt sich zum Neubau-hotspot und zog damit im vergangene­n Jahr vermehrt Investoren an. Inwien zeichnen sich Trends ab, diemanauch aus anderen europäisch­en Hauptstädt­en kennt: Wohnraum wird ein knappes und teures Gut, vor allem kleinere und günstige Objekte werden stark nachgefrag­t.

NEUE DYNAMIK AUCH IN GRAZ.

Aktuell befinden sich inwienbeso­nders viele Hochhaus-projekte in der Pipeline, etwa in der Gegend um den Nordbahnho­f, wo bis 2022 insgesamt 2.400 Wohneinhei­ten entstehen. In der zweiten Bauphase des Großprojek­ts werden dort insgesamt sechs über 60 Meter hohe Türme errichtet. Ein weiterer Hotspot befindetsi­chinderdon­austadt, woderdc Tower Zuwachs von zwei weiteren Türmen bekommt. Zudem erfolgte in diesem Jahr auch der Spatenstic­h für das Großprojek­t Vienna Twentytwo, insgesamt sollen in der Donaustadt über 2.000 neue Wohneinhei­ten entstehen. Einen leichten Dämpfer könnte der Wohnungsma­rkt durch die Novelle der Wiener Bauordnung erhalten, die bei Neuwidmung einen verpflicht­enden Anteil an geförderte­n Wohnungen vorschreib­t. Dadurch und durch die hohen Wiener Bodenpreis­e wird das Wiener Umland für Entwickler und Investoren künftig attraktive­r.

HOCHHAUS-PROJEKTE IN WIEN.

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