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VERÄNDERTE ARBEITSWEL­TEN ERFORDERN FLEXIBILIT­ÄT

Die Anforderun­gen an Büroimmobi­lien steigen durch veränderte Arbeitsbed­ingungen. Dertrend geht zu flexiblen Büromodell­en, Mitarbeite­r rücken in den Fokus.

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» Die Arbeitswel­t befindet sich aktuell in einem großen strukturel­len Wandel. Die zunehmende Vernetzung ermöglicht ortsunabhä­ngigeres und flexiblere­s Arbeiten. Der feste Arbeitspla­tz, der zu immer gleichen Zeiten besetzt ist, verliert zunehmend anbedeutun­g, unddaseige­nebüroals Unternehme­nsadresse wird zuweilen durch Co-working-spaces ersetzt. Für Immobilien­entwickler, Architekte­n und Unternehme­n entstehen dadurch neue Herausford­erungen. „Flexibilit­ät ist eingroßest­hema– sowohl was die Anmietung als auch die Ausgestalt­ung der Flächen betrifft. Dies erklärt auch den Coworking-trend. Bürofläche­n kurzfristi­g anmieten zu können hat vor allem für dynamische beziehungs­weisevonko­njunkturel­len Schwankung­en unmittelba­r betroffene Unternehme­n großen Reiz“, so Susanne Steinböck, Unternehme­nssprecher­in von CA Immo.

Der Co-working-gedanke fußt jedoch nicht allein auf wirtschaft­lichen Vorteilen. Nebenräuml­icherzusam­menarbeit schätzen Unternehme­n auch die geistigezu­sammenarbe­it und den vermehrten Ideen-austausch über Branchen hinweg. Der diesjährig­e

CO-WORKING LIEGT IM TREND.

Global Coworking Survey des Magazins Deskmag zeigt, dass sich der Trend zum Büro-sharing weltweit fortsetzt: Währendes2­012laut Erhebungen­desmagazin­s2.070co-working-spaces weltweit gab, stieg die Zahl bis 2017 auf 13.800 an. Bis Ende des Jahres arbeiten weltweit rund 2,2 Millionen Menschen in über 22.000 Co-working-spaces zusammen. Besonders beliebt ist Co-working in Großstädte­n und vor allem dort, wo Bürofläche­n teuer und damit für kleine Unternehme­n schwer finanzierb­ar sind. In Wien ist in diesem Jahr im mittleren und unteren Preissegme­nt ein leichter Anstieg dermieten zuverzeich­nen, gleichzeit­ig steigt der Wunsch von Unternehme­n nach günstigen und flexiblen Mietoption­en, wie eineerhebu­ngvoncbrer­esearch zeigt. Seit2016ha­t sich derbestand flexibler Bürofläche­n in der österreich­ischen Hauptstadt fast verdoppelt und beläuft sich aktuell auf rund89.000quadrat­meter. Mitmehr als32.000quadrat­meternwurd­enim Jahr2018so­viele flexiblebü­roflächen wieniezuvo­rangemiete­t, mehralsdre­i Viertel der Flächen entfallen auf die Internatio­nal Workplace Group, zu dengrößten­neueröffnu­ngengehöre­n unter anderem Standorte im The Icon

Vienna, dem Square 1 und demhaus am Schottento­r.

Agiles Arbeiten in wechselnde­n Teams ist aber auch abseits von Co-working-spaces von zunehmende­r Relevanz. Das stellt Architekte­n, Bauunterne­hmer und Inneneinri­chter vor eine neue Herausford­erung. Als Lösung bieten sich beispielsw­eise flexible Wände oder variablear­beitskojen für einzelne Personen oder Arbeitsgru­ppen an. Für die

MEHR ALS EIN BÜRO.

„Bei akutem Fachkräfte­mangel wird die Mitarbeite­rbindung wichtiger, hier spielt die Immobilie eine entscheide­nde Rolle.”

Susanne Steinböck, CA Immo

Immobilien­entwicklun­g heißt es vor allem, vorausscha­uendundvar­iantenreic­hzuplanen, wieernstve­jdovszky, CEO der S IMMO AG erklärt: „Eine Immobilie sollte stets so intelligen­t ausgelegt sein, dass sie flexibel auf die unterschie­dlichen Marktanfor­derungen reagieren kann. Wenn plötzlich Co-working angesagt ist, sollte ich in der Lage sein, Räumlichke­iten für dieses Konzept anzubieten. Das heißt zum Beispiel, dass ich bereits in der Planung auf ausreichen­d hohe Raumhöhen oder intelligen­te Zutrittssy­steme achte.“

MITARBEITE­R STÄRKER IM FOKUS.

Nebenflexi­bilität stehen zunehmend auchdiebed­ürfnisseun­ddaswohlbe­finden der Arbeitnehm­er im Vordergrun­d. Das perfekte Büro wirdimmer mehr zumaushäng­eschild für Unternehme­n, nicht nur potenziell­en Kunden, sondern auch Mitarbeite­rn gegenüber, wie Susanne Steinböck erklärt: „In Zeiten eines akuten Fachkräfte­mangels wird die Mitarbeite­rbindung für Unternehme­n immer wichtiger, hierspielt­diebüroimm­obilie eine entscheide­nde Rolle.“Neben einer guten Verkehrsan­bindung spielen auch Service-angebote, ein nahe gelegenes umfangreic­hes Gastronomi­eangebot oder schnell erreichbar­e Gesundheit­seinrichtu­ngen eine immer größere Rolle bei der Wahl der Büroräumli­chkeiten. Aktuelle Großprojek­te rundumdenw­ienerhaupt­bahnhof oder das Büroprojek­tvie »

auf der Erdberger Lände setzen auf die Einbettung von Bürogebäud­en in ein Mixed-use-quartier, das Büro-, Wohn- und Handelsein­richtungen verknüpft, und bieten dadurch eine optimale Infrastruk­tur ingehdista­nz. Auch bei der Ausgestalt­ung von Büroräumli­chkeiten rückt der Wohlfühl-faktor für Mitarbeite­r zunehmendi­nszentrum, so Oliverschu­my, CEO der Immofinanz: „Heute muss einbüromeh­rseinalsei­nschreibti­sch. Man verbringt die meiste Zeit des Tages in der Arbeit und dies ist im Bewusstsei­n vieler angekommen. Ein Büro sollte Flexibilit­ät bieten und dazu gehören eine Wohlfühlat­mosphäre, flexible Räume und Rückzugsor­te.“Immofinanz­knüpftmitd­er Büromarke myhive genau hier an und bietet ein Bürokonzep­t mit Servicecha­rakter, angelehnt an die Hotellerie. Durch standardis­ierte Konzepte können Kosten eingespart werden, und diesermögl­ichteinera­scheexpans­ion. Mit dem neuen Konzept myhive 2.0 soll den Mietern noch mehr Flexibilit­ät geboten werden, sowohl bei Vertragsda­uer als auch beim Umfang der Servicelei­stungen . – YASMIN VIHAUS

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