BETRIEBLICHE VORSORGE
Umeiner „Pensionslücke“vorzubeugen, ist die Ergänzung der staatlichen Pension durch eine betriebliche Zusatzpension für Arbeitnehmer essenziell. Aber aucharbeitgeber profitieren, etwa durch Steuerminderungen.
» Schon vor Antritt der Pension sollten sich Arbeitnehmer bewusst sein, wie viel geringer ihre staatliche Erstpension imvergleichzumletzten Aktivbezug tatsächlich sein wird. In Österreich liegt das durchschnittliche Monatseinkommen bei 2.300 Euro brutto(quellestatistikaustria2017). Die durchschnittliche staatliche Pension liegt bei1.160eurobrutto(quelle PVA 2018). Gerade fürgeringverdiener und Teilzeitbeschäftigte, hier sind vor allem Frauen betroffen, ist eine zusätzliche Altersvorsorge daher besonders wichtig. „Die Ergänzung der staatlichen Pensiondurchbetriebliche Zusatzpensionen ist essenziell, um im Alter ein sorgenfreies Leben führen zu können“, erklärt Andreas Zakostelsky, Generaldirektor der Vbv-gruppe, Vorstandsvorsitzender der Vbv-vorsorgekasse.
„Die Nachhaltigkeit und Sicherheit des Sozialstaates sowie die Versorgung im hohen Alter müssen auch bei steigender Lebenserwartung gewährleistet sein bzw. weiter ausgebaut werden. Hier muss oder sollte jedes Unternehmenseine sozialpolitische Verantwortung übernehmen und dabei helfen, das System zu entlasten“, so Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich. Betriebliche Altersvorsorgelösungen sind auch für Angestellte in Klein- und Mittelbetrieben sowie für
ARBEITNEHMER BETEILIGEN.
Geringverdiener und Teilzeit-angestelltemöglich.„unternehmenhaben dabei Flexibilität bei der Einzahlung von Pensionskassen-beiträgen: Es könnenzusätzlichzueinemsockelbeitrag, dendasunternehmenjährlich in die Pensionskasse einzahlt, Ziele für erfolgsabhängige Beiträge vereinbart werden“, so Zakostelsky. So können Arbeitnehmer am Unternehmenserfolg direkt beteiligt werden. Die betriebliche Altersvorsorge (BAV) sichert momentan den Lebensstandard für knapp ein Viertel aller Österreicher. Insgesamt wurden imjahr 2018 vondenpensionskassenüber687millionen Euro ausbezahlt, die durchschnittliche Pensionskassenpension betrug 468 Euro pro Monat.
Für Unternehmen ist die betriebliche Altersvorsorge aber nicht nur eine soziale Leistung, sondern zunehmend auch ein Faktor, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen undzu halten. Laut einer Umfragevonuniqueresearchbeiheimischen Beschäftigen in der Altersgruppe von 25 bis 45 ist diese Nachfrage bereits sehrhoch: 71Prozentder Befragten wünschen sich, dass auch Arbeitgeber einenbeitrag zurzusatzPensionsvorsorge leisten. 44 Prozent seheneinezusatzpensionvomarbeitgeber sogar als wichtiges Entscheidungskriterium bei der Job-wahl.
MITARBEITER GEWINNEN.
Arbeitgeber, die sich für ihre Mitarbeiter engagieren wollen, können die Pensionskassenbeiträge als steuermindernde Betriebsausgaben geltend machen. Bav-modelle sind somit wichtige Bausteine zur langfristigen Liquiditätssicherung und Optimierung der Steuern desarbeitgebers. Aber auch Arbeitnehmer profitieren bei den Abgaben von einer BAV. „Bei Arbeitnehmern ist bei Besserverdienerndie Steueroptimierungimfokus, bei Geringverdienern bringt eher die Sozialabgabenbefreiung den finanziellen Vorteil“, so Miskarik.
STEUERMINDERND.
„Die Versorgung im hohen Alter muss auch bei steigender Lebenserwartung gewährleistet sein.“
Michael Miskarik Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG Österreich
Eine betriebliche Zusatzpension sowie die Abfertigung NEU stellen ergänzend zur staatlichen Pension eine wesentliche Säule der Altersvorsorge für alle Österreicherinnen und Österreicher dar. „Wie wirmit unserer aktuellen Studie nachweisen konnten, ist auch der Mehrwert, denpensionskassenundvorsorgekassen für den Wirtschaftsstandort unddenarbeitsmarktleisten, beachtlich“, erklärt Univ.-prof. Gottfried Haber. Diese Wertschöpfungsstudie wurde am Beispiel des heimischen Marktführers bei den Pensionskassen und Vorsorgekassen, dervbv-gruppe, erstellt. Die VBV ist seit Jahren Marktführer bei betrieblichen Zusatzpensionen und der Abfertigung NEU und zählt rund 3,6 Millionen Österreicherinnen und Österreicher zu ihren Kunden. Mit den mehr als 10,4Milliarden Euro an verwaltetem Vermögen ist dievbveiner der größten Player am heimischen Finanzmarkt.
In einer ersten Stufe wurden im Rahmen der Studie diedirektenwertschöpfungseffekte– also diewertschöpfung, dieunmittelbar im Unternehmen selbst hervorgerufen wird – erhoben. Ergänzt umdie damit verbundenen indirekten Effekte und zusätzlichen Kaufkrafteffekte ergibt sich durch die Vbv-gruppe eine Gesamtwertschöpfung von 11,1 Millioneneurojährlich. Damitimzusammenhangstehen238arbeitsplätze. In einer nächsten Stufe derwertschöpfungsstudiewurdendieauszahlungenandiekundenunddiedadurch ermöglichten Konsumaktivitäten analysiert. Diese lösen ebenfalls ökonomische Effekte und Folgeeffekte aus. Insgesamt kommt es dadurch zu
3.932ARBEITSPLÄTZE.
einer Wertschöpfung am Standort Österreichvonjährlich542,43millionen Euro. Darüber hinaus werden dadurch 3.932 Arbeitsplätze in Österreich gesichert.
1,5 MILLIARDEN EURO INVESTITIONEN.
Den stärksten Wertschöpfungseffekt konnte Professor Haber bei dem von der VBV in Österreich veranlagten Kapital feststellen. Dieses schafft über die Veranlagung Investitionsmittel, die ihrerseits ebenfalls ökonomische Wirkungamstandortösterreichauslösen. Dadurch entsteht inösterreich eine kumulierte Wertschöpfung von 1,5 Milliarden Euro. Durch diese Investitionstätigkeit entstehen auch beachtliche Beschäftigungseffekte: es werdenmehr als 16.700Personenjahre dadurch gesichert. Andreas Zakostelsky, Generaldirektor der VBVGruppe: „Die durch die Studie von Professor Haber sichtbar gemachte Wertschöpfung für den WirtschaftsStandort Österreich zeigt die Bedeutung von Pensionskassen und Vorsorgekassen. Damit tragen wir aktiv zur Gestaltung deswirtschafts-standortes Österreich bei.“
Andreas Zakostelsky, Generaldirektor der VBV- Gruppe
Wiefällt beiihnendie Bilanzbei derveranlagung im heurigen Jahr bis Ende des drittenquartals aus? Güntherschiendl: Die VBV Vorsorgekasse und VBV Pensionskasse setzen schon seit Jahren auf eine nachhaltige Veranlagung. Ist das mit ein Grund für die hohe Stabilität Was sind dabei die wichtigsten Kriterien?
Sowohl die Vorsorgekasse als auch die Pensionskasse messen seit Jahren systematisch den Co2-fußabdruck der Aktienportfolien und veröffentlichen diesen regelmäßig gemäß „Montreal Carbon Pledge“. Wir konnten den Co2-fussabdruck sowohl in der Vorsorgekasse als auch in der Pensionskasse in den letzten Jahren signifikant verDiebilanzmit Stichringern. So konnte zum Beispiel die tag 30. September 2019 fällt sehr gut Vbv-vorsorgekasse seit Beginn der aus: mit plus 8,3 Prozent in der PenMessung des Co2-fußabdrucks im sionskasse und plus 5,6 Prozent in der Aktienportfolio den CO2 Ausstoß um Vorsorgekassesinddasbeinahediebesüber 20 Prozent verringern. DIEVBVten Werte in den VeranlagungsergebPensionskasse konnte in den letzten nissen, die wir je erzielt haben. Natürdrei Jahren die absoluten Emissionen lichhatdasauchmitdennotenbanken um rund 138.000 Tonnen verringern. zu tun, insbesondere mit der KehrtWir setzen auch seit langer Zeit in der wendung der US Fed Anfang des JahVeranlagung auf Rohstoffprodukte res, die zu einer Stützung der Aktienohne Lebensmittel, denn wir sind der märkte führte. Überzeugung, dass Lebensmittel zum Beispiel nicht „in den Tank gehören“. Imimmobiliensegmenthabenwir eine lange Tradition in der Veranlagung in Sozialimmobilien. Allein in den vergangenenzehnjahrenhabenwirdamit rund 2.000 Pflegeheimplätze finanziert und bereitgestellt. und ist im überjährigen Vergleich in fast allen Perioden von zwei bis 15 Jahren überdurchschnittlich.