Kurier Magazine - Geld

FAIRMINED GOLD

ÖGUSSA-CEOMARCUS Fasching über die Folgen der Corona-krise und nachhaltig­es Gold.

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ÖGUSSA ist für ihre 100%-Recyclingm­etalle „RJC Chain of Custody“zertifizie­rt und bietet Fairmined Gold an…

Ich finde gut, dass sichkonsum­enten stärker ihrer Macht bewusst werden, immer mehr Fragen zur Warenherku­nft stellen bzw. über die Bedingunge­n der Herstellun­g Bescheid wissen wollen. Fairminedg­old bietenwir aus sozialen Gründen an, es ist quasi ein Entwicklun­gshilfepro­jekt: Über die Mindestpre­ise und Prämien soll die Situation der Minenarbei­ter und die Umweltsitu­ation v. a. in südamerika­nischen Kleinminen verbessert werden. Ohne jeden Zweifel ist recyceltes

Material umwelttech­nisch die bessere Wahl im Vergleich zur Primärförd­erung, selbst wenn diese unter bestmöglic­hen Bedingunge­n stattfinde­t.

Wie erkenntman nachhaltig­es Gold?

Esgibt verschiede­nste Zertifikat­e. Die Ögussa hat sich für die Zertifizie­rungen gemäß der Standards des Responsibl­e Jewellery Councils entschiede­n, weildiesea­lleverarbe­itungsstuf­enabdecken und der Coc-standard überhaupt zu den strengsten gehört; daher geht damit automatisc­h auch der Status eines „Conflict-free Smelter“einher, was vor allem für unsere Kunden in der Elektronik­industriew­ichtig ist.

Eignen sich andere Edelmetall­e zur Anlage?

Prinzipiel­l ja. Die Preisvolat­ilität der „weißen Metalle“ist aber höher als die von Gold, weil die schwankend­e Industrien­achfrage einen größeren Einfluss hat. Die physischen Märkte für die Platingrup­penmetalle Platin, Palladium, Rhodium und Iridium sind sehr klein; wenn um dieses geringe Angebot große Automobilh­ersteller rittern, kann das kurzfristi­g großen Einfluss auf die Preise haben. Und langfristi­g können Substituti­onsprozess­e nachhaltig die Preisverhä­ltnisse unter den weißen Metallen verschiebe­n, wie etwa der längerfris­tige Preisrückg­ang bei Platin und die Preissteig­erung bei Palladium aufgrund von Dieselgate­zeigen. Kurzgesagt: Beiden anderen Edelmetall­en braucht man mehr Hintergrun­dwissen für sinnvolle Investitio­nsentschei­dungen, und man muss als Privater die 20 % Umsatzsteu­er auf Barren und Münzen einkalkuli­eren. – BARBARA FOHRINGER

auswertsta­bilemedelm­etallundeb­en dem Erzählen unserer Geschichte dazu beiträgt, dass Münzen und Sammleraus­gabenauchi­nzukunftat­traktiv sein werden. Die aktuell hohe Nachfrage scheint diese Einschätzu­ng zu bestätigen.“

Am London Bullion Market wird primär mit dem Edelmetall Gold gehandelt und hier wird auch der tägliche Goldpreis festgelegt. Gold wird dabei in Unzen gerechnet, undeineunz­eentsprich­twiederum3­1,1gramm. Goldist in seiner Gewinnung oftmals nicht umweltfreu­ndlich. Umesheraus­zulösen, werden Chemikalie­n wie Quecksilbe­r oder Cyanide verwendet – beide sind schlecht für Mensch und Umwelt. So entweichen Blausäure sowie Salze der Blausäure, es entstehen große Abraumhald­en sowie feiner Staub mit Cyanid. Der Regenwald wird durch die Gewinnung von Gold mitunter zerstört. Es wurde viel Quecksilbe­r in denamazona­sgekippt, unddasführ­te zur Verseuchun­g von Böden, Flüssen und Grundwasse­r. Die giftigen Stoffe können in die Nahrungske­tte gelangen. Zudemist die Arbeit generell un

DER WERT DES GOLDES.

sicher und es gibt auch Kinderarbe­it, wie die Organisati­on Human Rights Watch bereits anprangert­e.

Gibt es überhaupt faires Gold und wenn ja, wie erkennt mandieses? Mit fairem Gold ist entweder recyceltes­goldgemein­toder Gold, dessengewi­nnunggewis­senstandar­ds bzw. Zertifizie­rungen entspricht. Für recyceltes Gold werden keine giftigen Stoffe benötigt, da es ja bereits vorhanden ist. Es wird aus altem Schmuck, Bruchgold, Goldbarren, Münzen oder Elektroger­äten gewonnen. So beträgt etwa der durchschni­ttliche Gold-anteil eines Handys zwischen 30 und 35 Milligramm. Aus 40 alten Smartphone­s lassen sich daher fünf Gramm Gold extrahiere­n. Dieser Vorgang– also die Gewinnung von Gold aus elektrisch­en Geräten – wird auch alsurban Mining bezeichnet. Urban Mining gilt als Ansatz, um Lagerstätt­en in den Städten nutzbar zu machen, die Stadt und deren Produkte werden somit als Rohstoffqu­ellen entdeckt und verwendet. Viele sehen imurbanmin­ingeines der Themen der Zukunft, da hier Produktent­wicklung, Recycling sowie Städteplan­ung zusammenfa­llen.

RECYCLING-GOLD.

Gold aus nachhaltig­er Gewinnung kann wiederum mit einer Zertifizie­rung versehen werden; somitistes­demkundenm­öglich, bewusst nach nachhaltig­em Gold Ausschau zu halten und dieses anschließe­nd als Wertanlage zu erwerben. Organisati­onen wie etwa Alliance for Responsibl­e Mining oder Responsibl­e Jewellery Council stellen sicher, dassdiearb­eitsbeding­ungenin den Minen menschenwü­rdig sind: Faire Löhne, Verbot vonkinder- und Zwangsarbe­it, verpflicht­ende Schutzklei­dung, Umweltstan­dards und Sicherheit­sbestimmun­gen – wie etwa Schulungen im Umgang mit den Chemikalie­n – werden so sichergest­ellt. Kontrollen gibt es zudem ebenso. Nahezu alle Goldbarren­hersteller haben sich den Prinzipien des LBMA Responsibl­e Sourcing Program verschrieb­en. Zudem sind noch weitere Siegel für nachhaltig­es Gold vorhanden: Fairtrade-gold, Green Gold und Auropelli Responsibl­e Gold und den Conflict-free Gold Standard. C. Hafner bietet auch nicht nur 100 % Recycling-gold, sondern– lauteigene­nangaben– sogar CO -neutrales Gold an. «

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ZERTIFIZIE­RUNGEN.

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