ATMUNGSAKTIV
Lehm- und Kalkputz sowie naturreine Farben sind ideal für die ökologische Gestaltung und sorgen für Schadstoffbindung in der Luft.
» Frisch ausgemalte Wände, deren Geruch nach Wochen noch in der Nase beißt? Viele der konventionellen Farben und Lacke zur Wandgestaltung sind nicht frei von Chemikalien oder Allergenen und können somit auch die Gesundheit der Bewohner beeinflussen. Dabei bietet die Natur schon seit jeher nachhaltige Alternativen für ökologische wie moderne Wandgestaltung.
SACHE DES VERPUTZES. Da Putze die größte Fläche im Innenraum bedecken, ist die Qualität dieser von besonderer Bedeutung. Bauökologisch und baubiologisch sind vor allem Lehmund Kalkputze zu empfehlen, da sie die Feuchtigkeit regulieren und daher Schimmelbildung hemmen sowie Gerüche binden. Kalkputz hat sogar eine desinfizierende Wirkung, da er hochalkalisch ist und daher Mikroorganismen keine Chance gibt.
Auch der Lehmputz hat eine besonders günstige Wirkung auf das Raumklima und lässt sich aus Lehm, Pflanzenfasern und mineralischen Zusatzstoffen unter geringem Energieaufwand mischen. Auch bei der Entsorgung macht Lehmputz keine Probleme und ist als einziger wieder als Putz verwertbar. Prinzipiell ist Lehmputz sogar in Feuchträumen wie Bädern einsetzbar, wo er die Feuchtigkeit abpuffern kann. FARBENSPIEL. Da Wandfarben meist großflächig verstrichen werden, ist bereits ein geringer Schadstoffgehalt von Bedeutung. Die vorherrschenden Kunstharz-Dispersionsfarben sind zwar günstig und einfach zu verarbeiten, enthalten aber nicht erneuerbare Rohstoffe. Besser eignen sich mineralische Farben wie Kalk- und Silikatfarben, da sie schadstofffrei und offenporig sind und somit zu einem gesunden Raumklima beitragen. Ebenso zu empfehlen sind Kasein- und Leimfarben, die man selbst zu Hause anrühren kann. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass nicht jede Wandfarbe auf jedem Untergrund sinnvoll ist, Leimfarben sind z. B. nicht feuchtebeständig und daher nicht für Nassräume geeignet.
Statt mit Kunststoff beschichtete Tapeten sollten besser atmungsaktive Raufasertapeten verwendet werden – großteils aus Altpapier recycelt – die zudem arm an Formaldehyd sind. «